Über Le Pen`s Euro-Ausstiegsszenario wird in einer Woche kaum noch jemand diskutieren. Der neue französische Präsident wird ein Investmentbanker sein und voll und ganz die Geldpolitik von EZB-Präsident Draghi unterstützen.
Die interessante und wichtige Frage ist deshalb, was hat der ehemalige Goldman-Sachs-Banker mit dem Euro vor? Wird die Null-Zins-Politik trotz der gefährlichen Blasenbildung an den Asset-Märkten fortgesetzt? Wird der Ankauf von Staatsanleihen maroder Euro-Länder und von ABS-Schrottpapieren der Banken wirklich am 31.12.2017 enden? Immerhin wird die EZB bis dahin bereits 2280 Mrd. Euro (!) an die Banken ausgereicht haben.
Die von der EZB gegebenen und vom Mainstream bereitwillig kommunizierten Begründungen für das gigantische Open-Market-Engagement haben sich inzwischen als reine Propaganda erwiesen. Das angeblich präferierte Inflationsziel von 2 % ist auch nach den offiziellen Eurostat-Daten praktisch erreicht. Die Kurse der Staatsanleihen von Euro-Nord- und Südländern haben sich nicht angeglichen, sondern prozentual weiter auseinander entwickelt.
Was also will Draghi? In wessen Auftrag handelt er? Warum hört man aus der Bundesbank nur noch Grummeln und warum wird seine Harakiri-Politik von den deutschen Medien und Politikern weitgehend mit Schweigen begleitet?