AxELerator schrieb am 20.05.2023 16:36:
Ich weiß nicht warum immer so auf dem Klimawandel herumgeritten wird. Dabei ist der nur eine Facette des Gesamtproblems.
Er ist eines der ganz großen Umweltprobleme, "Facette" klingt da zu harmlos. Andere Umwelt- und Ressourcenprobleme sind zwar ebenfalls schwierig bis schlimm, aber der Klimawandel findet bereits jetzt statt. Natürlich ist das nicht an jedem Ort der Erde gleichermaßen stark und rund um die Uhr spürbar, aber selbst in Mitteleuropa gab es in den vergangenen Sommern wochenlange Hitzewellen, von den sich die Böden bis heute nicht erholt haben. Von den verheerenden Waldbränden in Australien, Kalifornien, Portugal und Griechenland gar nicht zu reden. In Teilen Frankreich und Norditalien war selbst im Winter Dürre, Wasser wird rationiert. In einigen Gemeinden Brandenburgs übrigens auch. Spanien leidet bereits im Frühjahr unter Temperaturen von nahezu 40°C.
Der Klimawandel ist heute schon Realität, deshalb steht er aktuell im Mittelpunkt. Außerdem stimmt das hier nicht:
Und er kommt auch nicht über Nacht (wie der Author ganz richtig bemerkt) sondern wird sich über Jahrhunderte hinziehen.
Leider erfüllen sich die Prognosen der Klimaforscher deutlich schneller als gedacht: das Abschmelzen der Pole und das Tauen der Permafrostböden, zum Beispiel. Wir stecken also nicht nur mittendrin im Klimawandel, sondern müssen auch noch dabei zusehen, wie sich die Lage rapide verschlechtert. In 50 Jahren werden viele Gebiete, die sich in Äquatornähe befinden, nicht mehr bewohnbar sein - wenn auch diese Prognose nicht zu konservativ gerechnet ist, sonst schneller.
Langfristig ist auf der Erde mit ihren beschränkten Ressourcen nur Kreislaufwirtschaft denkbar.
Ja, denn auch die anderen Probleme, die du aufzählst, sind ja nur in den Griff zu kriegen, wenn der Planet geschont wird.
Das klappt aber nicht für 8 Milliarden Bewohner. Sondern vielleicht für 2 oder 3 Milliarden. Im Moment überziehen wir und leben auf Pump.
"Wer ist 'wir'?", wird hier ja immer gerne gefragt. In diesem Fall ist die Frage berechtigt. Auf Pump leben nämlich die reichen Industrienationen; ein Großteil der Weltbevölkerung hat noch nie ein Flugzeug von innen gesehen, vieles andere auch nicht. Selbst wenn die 1,4 Mrd. Bewohner Afrikas von heute auf morgen nicht mehr da wären, so würde das am Klimawandel nichts, aber auch gar nichts ändern.