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  • Harry Boeck

mehr als 1000 Beiträge seit 14.03.2000

Liest sich wie ideologisches Geschwurbel aus DDR-Zeit...

Der Autor scheint krampfhaft eine den faktischen Gegebenheiten der Situation optimal angepasste Herangehensweise in den Dreck ziehen zu wollen.

Ohne es zu schaffen.

Weil er ausschließlich herumschwadroniert, wie es die "überzeugtesten" Propagandisten seinerzeit nicht besser konnten. Die wenigen sachlichen Argumente, die er zusammenkratzt, lauten allesamt FÜR die Plattenbauweise - in ihrem historischen Kontext. Alles, was er an Argumenten dagegen findet, ist ideologisches Geschwurbel von den bösen, eingebildeten Kommunisten. Dass allerletztere vorletzteres waren, führt aber nicht dazu, die Plattenbauweise als solche in den Dreck zu ziehen.

Interessant WÄRE gewesen, wenn der Autor TATSÄCHLICHE Problemfelder rund um die Plattenbauten angesprochen und eventuelle Lösungsansätze gezeigt HÄTTE.

Eines davon ist die Hellhörigkeit der damals üblichen einfachen Betonkonstruktionen (wo gerade vor ein paar Stunden ein Nachbar in meiner Wohnung auftauchte, der herauszufinden gedenkt, welcher seiner Nachbarn ihm dauernd seine Ruhe raubt - ja, diese Probleme haben wir bis heute und solange diese Bauten in dieser Hinsicht technisch nicht überarbeitet werden).

Ein anderes ist die Gleichförmigkeit: Als Kind hatte ich mich seinerzeit in Rostock in einer frisch errichteten Plattenbausiedlung (mit Wohnungen, die im damaligen Verhältnis geradezu idüllisch luxuriös waren - gegenüber alten Katen, die den Zwangsumgesiedelten aus den ehemaligen Eroberungen der Nazis von den endlos netten Altseingesessenen damals zugestanden worden waren)gleich im ersten Ansatz verlaufen - vom Spielplatz vorm Haus war die korrekte Wohnungstür beim besten Willen nicht identifizierbar.

Dem letzteren Problem wurde schon zu DDR-Zeiten zunehmend intelligent begegnet, indem (zum Teil beachtlich künstlerische und hübsche) Bemalungen eingesetzt wurden und indem die Anordnung der Häuserreihen eben nicht mehr stur rechteckig oder linear gezogen wurde.

Nackter Fakt ist, dass ein Flachbau von Großstädten völlig undenkbar ist - durch sämtliche Länder und sämtliche Gesellschaftsordnungen dieses Planeten hinweg. Wo Teile von Städten in Flachbauweisen ausgeführt wurden, verkommen diese in wenigen Jahrzehnten zu Slums - wenn sie nicht schon von vornherein als solche angelegt wurden (Ausnahmen möglich, was an der Masse aber nichts ändert). Die Amis - der Inbegriff westlicher Ideale - haben darin die "fortschrittlichsten" Erfahrungen.

Etwas weniger Gesülze und etwas mehr Tatsachenrecherche hätten den Artikel interessant gemacht.

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