Prokrastes schrieb am 10.04.2017 07:44:
... ob in der Zonenvariante oder der Westausführung; Marzahn-Hellersdorf, Märkisches Viertel, Gropiusstadt, NKZ (um nur wenige unrühmliche Beispiele aus Berlin zu nennen).
Und es gibt praktisch keine Gegenbeispiele, wo größere Wohnhochbunkeranlagen "funktionieren". Allenfalls Einzelbauten, wie Stuttgart-Asemwald oder etwas im Süden der Fischerinsel in Berlin. Bizarrerweise auch das LeCorbusier-Haus am Berliner Olympiastadion.
Fischerinsel ist eine Ausnahme, wie auch einige andere zentral gelegene Plattenbaugebiete ... durch die Lage und die damit zusammenhängenden Mieten!
Daher ist "Sozial" und "ökonomisch" nicht voneinander zu trennen, wenn es um Wohnumfeld und Wohnqualität geht.
Aber wir sprechen hier ja von Plattenbauten für die Masse - und dann eher niedrige qkm-Preise. Explosive Mischung von "sozial schwach" (da kümmert sich keiner ums Umfeld, wie Gesichts- und Geruchssinn als erste vermelden), "finanziell schwach" (Kriminalität, Bildung) und ethnisch durchmixt (tribale Sozialmoral).
Der Unterschied zum Ghetto besteht dann nur noch in der nicht existierenden Mauer, wie der Rest der Stadt/des Staats zu seinem Leidwesen feststellt ...
Ich bin mir nicht sicher, ab wann die Politik oder auch die Beschreibung der Zustände ins Sarkastisch-Zynische abgleitet ... aber mehr DAVON braucht kein Mensch, kein Deutschland.
Auch interessant ... "Sozialpalast"
https://de.wikipedia.org/wiki/Pallasseum
Der graue Klotz ist tatsächlich ein Hochbunker. Hier wird die Entwicklung noch spannend ... steigende Wohnungsnot durch massiven Zuzug in Berlin und die doch recht zentrale Lage werden wahrscheinlich zur Gentrifizierung führen.
Es ist also nicht unbedingt Baustil und Größe der Wohneinheiten, sondern das soziale und ökonomische Umfeld, welches die Richtung der Entwicklung eines Wohngebiets bestimmt.