In der Mietwohnung kann man maximal 31 Nächte schlafen, dann ist der Monat rum und eine neue Miete ist fällig. Da spielt es keine Rolle, aus welchem Werkstoff und mit welchem handwerklichen Aufwand die Hütte zusammengenagelt wurde. Auch die Fassadengestaltung, verschlimmert durch die Wärmeschutzverordnung, ist kein Problem, das wurde schon zu DDR-Zeiten in Lückenbauten bzw. im Berliner Nikolaiviertel optimal beherrscht. Fassade hat mit Wohnwert eher nichts zu tun, da ist das Umfeld (Versorgung, Kultur, Grün, Parken, Nahverkehrsanschluss) wesentlich wichtiger!
Plattenbauten haben gerade und stabile Wände, inwieweit der Grundriss anderen Wohnungen ähnelt, spielt bei der eigenen Benutzung absolut keine Rolle!
OK, etwas hellhöriger, vor allem bezüglich Bohrmaschinengeräuschen - auch aus Nachbaraufgängen - sind diese Wohnungen schon und Nagel in Wand fällt aus - geht wirklich nur mit Bohren & Dübeln.
Aber das Hauptproblem ist die soziale Durchmischung, früher wohnte die Putzfrau neben dem Professor.
Heute kommt selbst z.B. der geizigste Professor nicht rein, der muss sich in teureren Gebieten umtun, während die Putzfrau in teureren Gebieten keine Chance hat.
Dadurch verslumt zwangsläufig jedes Plattenbaugebiet, wird in den Medien deshalb stets als negativer Brennpunkt dargestellt und wird es auch dadurch.
Wir Deutschen als die hochtechnisierteste Industrienation der Welt leisten uns ein Bauwesen, dass kaum industrielle automatisierungsfähige Fertigung kennt sondern übelste manuelle handwerkliche Tätigkeiten vor Ort. Ist das nicht schizophren?
Aber industriellen Wohnungsbau verteufeln und durch übelste Propaganda, verbunden mit politisch gewollter Ghettobildung derartige Verfahren als das Mieseste des Miesen darzustellen hilft wohl nur dem künstlich verteuerten Wohnungsbau durch rückschrittliche Technik mit (auch deshalb) überhöhten Mieten und entsprechenden Dividenden.
Rainer (WBS70-Bewohner)