Das dürfte der Grund sein, wieso man verurteilten Mördern soviel Empathie, bis hin zu einer eigenen Opferrolle, entgegen bringt.
Wenn der Nachbar unter Ihnen (in Parterre) wohnend plötzlich die Polizei im Haus hat und sich kurz darauf herausstellt, dass er ein 3jähriges Kind erst vergewaltigt und anschliessend getötet hat, dann fehlt (jedenfalls) mir jedes Mitgefühl mit diesem Täter.
Und das mit Sicherheit auf Dauer.
Es mag ja Zeitgenossen geben, die diesem "armen Opfer" (nicht dem Kind!) gerne beiseite stehen und ihn vor der bösen Justiz beschützen wollen. Ich gehöre nicht dazu.
Was ich sagen will: Solange jemand nicht (in irgend einer Form) Betroffener in einer solchen Situation war, lassen sich mit hoher Moral und endloser Philosophie die tollsten Konzepte im Umgang mit Mördern entwickeln. Ich empfehle solchen Zeitgenossen, mal mit den Angehörigen der Opfer dieser Täter zu reden. Vielleicht erhalten sie dann mal einen Einblick in die aprupten Änderungen in den Lebensabläufen dieser Menschen und deren Umfeld.
Vielleicht verstehen sie dann auch, dass das frei bestimmte Leben mit beruflicher Karriere, Familie etc. für den Mörder berechtigter Weise für lange Zeit vorbei ist.