konservativ bis zum ganz rechten Rand. Am liebsten wäre hier wohl den Meisten die Todesstrafe, die aber obendrein qualvoll sein soll, damit "der Verbrecher es sich merkt".
Die meisten Morde in Deutschland sind Beziehungstaten. Die Täter sind also nicht einmal für die Allgemeinheit gefährlich. Und eine Wiederholung ist so gut wie ausgeschlossen.
Aber genau deshalb bedeutet "Lebenslänglich" in Deutschland eben nicht zwingend bis zum Tod eingesperrt zu sein - solche Urteile sind gesetzlich gar nicht erlaubt, siehe NSU-Prozess. "Lebenslänglich" bedeutet zwingend erst einmal 15 Jahre. Danach kann eine Freilassung auf Bewährung erfolgen. Und so schlecht ist diese Regelung nicht. Dazu lässt sich auch sagen, dass ein Mensch nach 15 Jahren nicht mehr derselbe ist.
Die Frage ist doch, ob von einem Verurteilten noch eine Gefahr ausgeht. Rache ist kein Bestandteil unserer Rechtsprechung und hat auch in einer wirklich zivilisierten Gesellschaft nichts zu suchen, gelle, liebe Freunde von der Rechtsfront?
Durchschnittlich sind in Deutschland lebenslang Verurteilte etwa 18 Jahre eingesperrt. Das System funktioniert. Und dass einige Wenige eben länger eingesperrt werden oder in Sicherheitsverwahrung sind, das kann die Gesellschaft ertragen oder sogar fordern - auch progressiv Eingestellte wie ich.