Tsu Tang schrieb am 18.10.2021 16:06:
Hi,
"Es ist nicht die Frage, ob es auch andere Gründe geben kann."
Natürlich ist das eine Frage!
"Die Überfischung, die man heutzutage feststellen kann, hat die von mir genannten Gründe."
Eben nicht, darum ist der Verweis auf andere Zeiten und Gründe (AKA: Realität) sehr wohl relevant um so ein Framing zu verhindern.
Der wahre Grund für Überfischen ist ganz simpel dass es einen entsprechenden Markt gibt den jemand bedienen will und muß. Anders gesagt, 85 Mio Deutsche essen viel mehr Fisch als 45 Mio Deutsche oder 120 Mio Japaner mehr als 60 Mio Japaner. Da braucht es keinen "Kapitalismus" oder "Industrie" um die Fänge zu vergrößern sondern nur einen entsprechenden Bedarf (vulgo: Hunger).
Was die Motivation für den Schutz vor Überfischung anbelangt ein Beispiel: Der kaspische Stör.
Die Sowjets haben den Stör nicht aus tierischer Freundlichkeit oder vertieftem ökologischen Bewusstsein geschützt sondern weil der kontinuierliche Export von Kaviar Devisen (Profit!) einbrachte.
Erfolgreiche(!) Schutzprogramme waren allgemein immer die die den Fischern versprachen, stabile Profite auf Dauer(!) einzutragen.Bye
Eine vernünftige Gesellschaft würde nicht überfischen. Egal ob nun 45 Mio oder 85 Mio Bürger essen wollen. Man zerstört nicht die Grundlagen, wenn man Interesse an nachhaltigem Wirtschaften hat.
Der Kapitalismus hat dieses Interesse nicht. Das kann man auch an den zahlreichen Vorschriften zum Schutz der Umwelt sehen. Die sind notwendig, weil das Kapital von sich aus kein Interesse am Schutz der Umwelt hat.