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  • observer3

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2005

Zerstörung von Familie

Familie war über Jahrhunderte die stabile Kernstruktur einer Gesellschaft, die noch aus archaischen Zeiten kommt und selbst bei Zerfall großer Teile der Gesellschaft häufig stabil blieb. Diese Struktur machte Gesellschaften weitgehend krisenfest und war zu Kriegszeiten manches mal die einzige, die den Menschen noch einen Zusammenhalt und eine gewisse Sicherheit bot.

Seit vielen Jahrzehnten schon wird an der Zerstörung der Familienstruktur in westlichen Gesellschaften gearbeitet. Angefangen mit einer Erscheinugsform des Feminismus, die in der Familie nur eine "überkommene patriarchalische Struktur" zu sehen vermag, über den neoliberalen globalen Kapitalismus, der, wie es ja auch im Artikel beschrieben wird, es erfordert, dass beide Elternteile arbeiten müssen.
Wenn beide Elternteile aber voll abreiten, ist keine Zeit mehr, sich den Kindern im notwendigen Umfang zu widmen. Die Folge sind zunehmende psychische Probleme der Kinder. Wenn ein Elternteil nicht arbeitet, bekommen die Kinder die notwendige Aufmerksamkeit und es sollte auch ohne weiteres möglich sein, z.B. das Homeschooling der Kinder zu unterstützen, zumindest während der Grundschulzeit.

Die Corona-Krise offenbart allerdings, dass viele Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder vollkommen überfordert sind. Warum eigentlich? Frühere Elterngenerationen mußten ihre Kinder unter wesentlich schwierigeren Verhältnissen groß ziehen und haben dies i.W. einigermaßen gut geschafft.

In neuer Zeit kommt familienzerstörend eine identitäre Bewegung hinzu, welche den Menschen einredet, dass ihre unterschiedlichsten individuellen Vorstellungen und "Identitäten" das Allerwichtigste überhaupt auf der Welt wären. Solche Ideologien vereinzeln die Menschen und zerstören die Strukturen, welche eine Gesellschaft zusammenhalten.

Wenn man sich anschaut, wie sehr unsere Gesellschaft ins Trudeln kommt, schon bei der vergleichsweise nicht allzuschlimmen Corona-Krise, die mit stringentem Handeln durchaus lösbar ist (siehe einige asiatische Länder und Neuseeland), dann fragt man sich, was aus dieser Gesellschaft wird, wenn erst eine echte Katastrophe eintritt, z.B. wenn eine kriegerische Auseinanderstzung in Europa herbeigeführt würde.
Nichts, aber auch gar nichts würde dann hierzulande mehr funktionieren.
Unsere Gesellschaft ist m.E. in keiner Weise in der Lage, ernsthafte Krisen zu überstehen.

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