Meine Frau hat einen Hochschulabschluss in Jura und viel Erfahrung in sozialen Berufen. Sie arbeitet derzeit als Schulbegleiterin für ein stark gehandicaptes Kind in der Grundschule. Sie wurde angesprochen, ob sie nicht als Quereinsteigerin in den Lehrerberuf gehen möchte. Dafür hat sie sich jetzt nach einer Hospitation in einer Förderschule entschieden. Sie wurde vom Landesschulamt begutachtet und die Förderschule, an der sie hospitiert hat, möchte sie gern einstellen.
Sie hat Fächer vom Landesschulamt zugeordnet bekommen, die sie unterrichten dürfte. Alles soweit super! Sie ist total motiviert, geeignet und hat eine Stelle in Aussicht.
Nun der Hammer: laut Landesschulamt ist der Einsatz von Quereinsteigern als Lehrkräfte auf maximal 2 Jahre begrenzt und endet dann unwiderruflich. Hurra!
Hinter vorgehaltener Hand hörte meine Frau von Lehrern und Direktoren, dass es im Landesschulamt und im Landesbildungsministerium starke Widerstände gegen den Einsatz von Quereinsteigern gibt, da dies als Entwertung der Lehrerausbildung gesehen wird. Auch in den Schulen gibt es teilweise Ausgrenzung und Ablehnung von Quereinsteigern.
Die Bezahlung ist an sich nicht schlecht. Die Wochenarbeitszeit ist okay und durch die vielen Ferien ist auch genug Freizeit möglich.
Es fehlen in unserem Bundesland jetzt schon mehrere hundert Lehrer, das Durchschnittsalter der Lehrkräfte ist weit über 50. Mehr als ein Drittel geht in den nächsten 10 Jahren in Rente. Die Situation wird also nicht besser. Die Anzahl der Absolventen für den Lehrerberuf geht währenddessen immer weiter zurück.
Da sollte die Landesregierung tätig werden und die vorherrschenden Widerstände ausräumen, wenn der Lehrermangel nicht völlig aus den Fugen geraten soll.