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  • joribo

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2013

Re: wieder mal eine interessante Forenbewertung und es sieht aus als wenn misera

wieder mal eine interessante Forenbewertung und es sieht aus als wenn miserable PISA-Tests bereits vor Jahrzehnten hierzulande typisch gewesen wären.

Meine Kritik richtet sich gegen die Bewertung des Pisa-Testes als Qualitätskriterium für Fähigkeit oder Intelligenz oder gute Ausbildung. Wenn man mit Leistungsdruck und Nachhilfe am Wochenende viel Fachwissen in kleine Kinder reindrückt, gewinnt man im Pisatest. Aber letztlich wird aus diesen Kindern kein guter Ingenieur oder Mathematiker oder sonstwas. Sondern im Gegenteil durch Stress und Ellenbogen schon in der Schule entsteht unsoziales Verhalten und persönliche Probleme bis hin zum Selbstmord. Das kann also nicht das Ziel einer guten Ausbildung sein.

Warum schießt die deutsche Fussballmannschaft so wenig Tore und verliert deshalb?
Klar, die Tore sind zu klein. Wären sie etwas größer, dann wären die Latten- und Pfostentreffer ja drin gewesen.

Das habe ich ja nun gerade an einem Beispiel gezeigt, dass die vermeintlich gut ausgebildeten jungen Ings aus einem Land mit allerbesten Pisa-Qualitäten als berufstätige Ings nicht gut waren.

Soviel zu die Testkriterien sind falsch!

Vielleicht nicht falsch wenn das Kriterium ist Wissen in Menschen reinzustopfen auf Kosten von echtem Verständnis und dem Entwickeln von Fähigkeiten.
Aber falsch wenn wir den Pisatest als ein Qualitätsmerkmal ansehen was "gut" ist.
Die koreanischen Ings waren nicht gut. Eher neurotisch und frustriert und dazu nicht motiviert durch eigenes Interesse.

Der Rest ist übles Bashing in angeblich moralischer Entrüstung über die aufgezählten koreanischen Zustände, natürlich garantiert aus erster Hand. Warum schneidet eigentlich Estland im PISA-Test so viel besser ab?

Ja, aus erster Hand. War dort über 3 Jahre. Abteilungs- und Konstruktionsleiter mit dem Meilenstein eine 7MW Offshore-WKA zu entwickeln. Was mir gelang. Die Anlage wurde 2013 in Schottland aufgebaut und war eine der damals grössten der Welt mit 172,3m Rotor.
Ich ging nach Erfüllung meines 3-Jahres-Vertrages zurück nach Finnland. Würde nicht in Korea leben wollen.

Estland schneidet deshalb gut ab weil in Estland ähnlich traurige Verhältnisse herrschen wie in Südkorea. Hohe Arbeitslosigkeit, kaum Zukunftsperspektiven, Erziehungssystem auf viel Fachwissen statt Verständnis und echten Fähigkeiten getrimmt.
Not macht Druck. Aber Druck macht weder fähig noch intelligent sondern verleitet dazu einfach nur viel Fachwissen-Details in sich reinzustopfen.
Wenn in Finnland ein Haus gebaut wird, sind dort mit absoluter Sicherheit ca 80% Esten am Werke. In ihrem eigenen Land ist nicht genug Arbeit. Wenn ich irgendwen in Finnland wirklich arbeiten sehe, sage ich zu ihm "Tere hommikust" statt "Hyvää huomenta" und er freut sich.

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