Mir fällt vor allem die Veränderung gegenüber 2003 auf. Während die großen US-Medien damals alle die Behauptung, es gäbe Massenvernichtungswaffen im Irak, übernahmen, gab es in den deutschen Medien doch relativ viel Kritik.
Beim Libyen-Krieg 2011 sah es schon schlechter aus, die deutschen Medien waren größtenteils regime-change-freundlicher als die deutsche Politik, die den Krieg - wahrscheinlich vor allem dank Westerwelle - nicht unterstützte.
Jetzt gibt es in den deutschen Medien mit wenigen Ausnahmen fast nur noch eine realitätsferne Sichtweise, gemäß welcher in Syrien ganz viele "moderate Rebellen" (ob es sich dabei um die Al-Kaida-Gruppe Jabhat Dschabhat Fatah asch-Scham selbst oder andere mit ihr verbündete jihadistische Gruppen handelt) und Assad und die Russen als das personifizierte Böse gäbe.
Ich lebe in der Schweiz, und natürlich berichten auch die Schweizer Medien manchmal einseitig, aber es ist doch noch einigermaßen gemäßigt, und es kommen manchmal auch verschiedene Sichtweisen zu Wort. Aber wenn ich zwischendurch Nachrichtensendungen auf ARD und ZDF schaue, bin ich jeweils über die Intensität und Aggressivität der Propaganda entsetzt.