Es sieht so aus, als ob Deutschland hiermit von den anderen Ländern zum Kriegstreiber in den Augen Russlands gemacht werden soll. Nachdem Deutschland, das meiner Meinung nach aus gutem Grund die Lieferung schwerer Waffen lange Zeit abgelehnt hatte, durch die offensiv erklärte Bereitschaft von Ländern wie Polen, Frankreich, Spanien und England regelrecht dazu genötigt wurde, solchen Lieferungen zuzustimmen, steht es nun alleine da. Warum sollte also Deutschland nun nicht dieser Erkenntnis seinerseits Rechnung tragen und dann eben auch keine Panzer liefern?
Wie steht Deutschland denn da, wenn es als einziges europäisches Land, welches dazu hin noch derart in seiner Geschichte mit Russland gegenüber in besonderer Weise verbunden ist, jetzt Panzer zum Kampf gegen russische Soldaten liefert?
Abgesehen davon würde die Ampelregierung hier auch im eigenen Land demokratische Prinzipien in Frage stellen. Laut einer aktuellen INSA-Umfrage spricht sich eine absolute Mehrheit von 53 Prozent für eine diplomatische Beilegung des Kriegs aus. Etwa ein Fünftel (21 %) wünscht sich einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen und zwölf Prozent mithilfe von NATO-Truppen. Wie kann da die deutsche Regierung weiterhin an Panzerlieferungen festhalten? Dazu hin kommt die jetzt noch die bekannt gewordenen Korruptionsaffären im ukrainischen Verteidigungsministerium, die weitere Zweifel begründen.
Um den Artikel zu zitieren, es wird zunehmend erkennbar, dass die Beurteilung dieses Konflikt in der Ukraine im Westen mehr von ideologischen Wünschen, Träumen und der Hoffnung aus als von Fakten ausgeht.
Es wird Zeit, dass dies in Deutschland erkannt wird, nicht nur in der Bevölkerung, die mehrheitlich eine diplomatische Lösung fordert, sondern auch in der Regierung. Schließlich hat diese Regierung den Auftrag, den Willen der Bürger zu repräsentieren.