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  • Traktatorist

680 Beiträge seit 17.11.2004

Re: Als ich vor einem knappen halben Jahr dies kritisierte, wurde ich ausgelacht

Alles was du beschreibst sehe ich auch so! Ich gehöre zu der Boomer Generation, bin nicht reich, kann aber wenigstens noch von meiner Rente leben.

In Freiheit bin ich auch nicht aufgewachsen, - im Gegenteil. Ich erfuhr noch sehr viel an autoritärer Unterdrückung.

Dennoch hatte meine Generation den Mut von Freiheit zu träumen, ja und auch von Liebe. Wir waren in den 70-ger Jahren doch sehr solidarisch.

Und dieses Gefühl bestimmte fast alles, egal ob Lehre, Studium oder das Arbeitsleben. Hatte man nette Menschen um sich herum motivierte das ungemein, erotische Situation natürlich(!) ganz besonders.
Es konnte dann fast alles Spaß machen, man stand gerne morgens auf und freute sich auf die anderen.

Das kann meiner Meinung nach niemals über online Unterricht oder Homeoffice ersetzt werden!

Seit ungefähr den 80 Jahren wurde aber die Hoffnung immer mehr durch Angst ersetzt, Konkurrenz und der Druck nahmen zu, Kollegen wurden zu Feinden. Man schottete sich zunehmend ab, Augen zu und durch, wann komme ich da endlich raus, wann kann ich endlich in Rente...

Wenn die Zeiten schlechter werden geht es den jungen schlechter als den alten.

Aber es liegt nicht an den alten Menschen, sondern an der sich verschärfenden Krise des Kapitalismus.

Die Solidarität unter Menschen wird zunehmend durch eine „Atomisierung“ der Individuen ersetzt, die Familien gehen kaputt die Singles nehmen zu. Die Online-Tätigkeiten setzen dieser Entwicklung jetzt die Krone auf.

Umso wichtiger ist es deshalb, sich nicht noch mehr spalten zu lassen und Solidarität wieder zu erlernen.

Mittlerweile ist es vielleicht auch ein Recht geworden, dass erkämpft werden müsste: Das Recht auf „körperlicher Nähe“, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört.

Die Konkurrenz darf uns nicht vereinnahmen, sonst geht gar nichts mehr!

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