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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Re: wenn die Emotionen der Anderen fehlen

GordonHannes schrieb am 13.02.2021 08:13:

Lehren heißt auch, erfühlen ob der Lernende nicht überfordert ist!

Mag sein - das hängt halt auch immer am Kontext.
An der Grundschule: klar "ja".
Am Gymnasium: Auch noch.
An der Uni: höchstens noch "teils, teils" bis hin zu definitiv "nein, nicht sein Job". In der Vorlesung allenfalls optional (und bei 1000 Leuten im Hörsaal wohl schlich unmöglich), im Seminar möglicherweise, in Übungen und Praktika noch am ehesten. Aber Studenten sind erwachsen, und man darf davon ausgehen, dass man mit ihnen entsprechend umgehen kann. Das heißt aber nicht, daß man sie als solipsistische Egopartikel oder ideale Gasatome im universitären Wissensvakuum betrachten muß. Lehren heißt auch, die Gruppe der Lernenden als Gruppe im Blick zu haben in ihren Interaktionen, in den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten (wer lenkt da gerade wen ab? Wer hindert wen am Lernen?) und Möglichkeiten (wer kann wen unterstützen? Wer zieht wen mit?).

Deine ganzen Aussagen haben nunmal nichts mit dieser Aussage zu tun, hier ging es lediglich um die Beziehung Dozent <> Zuhörer und nicht um die Beziehung Zuhörer <> Zuhörer.

In einer Gruppe ist jede Beziehung auch eine Beziehung innerhalb der Gruppe. Sie zu isolieren ist vielleicht mathemathisch möglich, aber das ist für die Wirklichkeit irrelevant.
Und spätestens an einer Universität darf man getrost davon ausgehen, daß der Dozent nicht der einzige Aktive und die Studenten keine passiven Wesen sind, sondern jeder seinen Teil zum Gelingen beitragen kann und sollte - auch der Mitstudent für die Mitstudenten, die insofern weitaus mehr als nur "Zuhörer" sind, selbst wenn die Veranstaltung "Vorlesung" heißt.

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