Ich habe den Text von Herrn Suchsland gelesen, dann die Kommentare und lange gezögert, mich aber zu folgender Bemerkung entschlossen:
Manipuliert hat Journalismus schon immer. Jeder, der kommuniziert, manipuliert auch. Sagen wir lieber, beeinflusst.
Was hat sich zu früher geändert? Information and transportation! Beides ist auch für weniger privilegierte Menschen mittlerweile recht gut zu erhalten. Das macht den persönlichen Einsatz der journalistisch tätigen vor Ort oft überflüssig, auf jeden Fall zu teuer für die Arbeitgeber. Desweiteren hat die Fülle an Information dazu geführt, dass die im Handel mit Waren, Werten und Informationen tätigen um ihren Einfluss fürchteten und oftmals war es nur ihr Informationsvorsprung, der ihnen gewinnbringendes Arbeiten ermöglichte. Sie begannen sich zu wehren, indem sie ihr wertvollstes Gut, Information, verknappten und wo das nicht ging in Wolken von Informationsschnipseln unsichtbar machten. Ein Leben wie Peter Scholl-Latour es geführt hat, auf Messers Schneide und unter Strapazen, erscheint nicht mehr sinnvoll, zu aufwändig.
Was bleibt? Der Wandel der Umstände, unter denen Journalismus stattfinden muss. Sonst nichts !! Nicht umsonst wurde der Vor-Ort-Journalismus direkt wieder gelebt, nachdem unsere digitale Welt aus Afghanistan 'r'ausgeflogen worden war. Die Wirkung war doch frappierend: ' Ach, die bringen ja gar keinen direkt um'.
Tja, Nostalgie ist wie Kitsch: Vermittelt keine Erkenntnis, aber ein gutes Gefühl. In diesem Sinne: guter Text.