microB schrieb am 14.12.2021 12:33:
Am Ende der "Brüder Karamasow" steht u.a. die Einsicht, dass der überkommene Rahmen christlicher Ethik philosophisch vielleicht nicht sauber ist und auf wackligem Boden steht, aber im Verbund mit Redlichkeit und Wohlwollen als individuelle Orientierungshilfe so schlecht nicht ist.
Der einzige Punkt, bei dem ich mit André Gides Dostojewskijverständnis übereinstimmte, war, als er (sinngemäß) feststellte, dass Dostojewskij eigentlich ein Buddhist gewesen sei, der sich für einen Christen hielt.
Passt.
Fürst Myschkin ist kein Jesus sondern ein buddhistischer Mönch. Auch sonst hat sich Dostojewskij in das für ihn völlig unpassende Christentum hineingequält wie Tolstoj in die Armut. Auch das hat nie gepasst. Aber für welchen denkende und fühlenden Menschen passt schon das Christentum?
Und wer zum Lauterbach ist dieser Hoßdorf?