... damit sich was ändert. Die negativen Reaktionen auf die "Klimakleber" sind verständlich: Sie streuen den Sand ins Getriebe, erzwingen Reaktionen und stellen damit Grundgewohnheiten in Frage, auf die wir einen ewigen Anspruch zu haben glauben: Z.B. das Recht auf freie Autofahrt. Leider stellt die ungebremste Inanspruchnahme solcher Grundgewohnheiten gerade unsere Lebengrundlagen in Frage (Ressourcenverbrauch, Klimaerwärmung, etc.). Die im Artikel benannten Autofahrer handeln selbst am Rande der Legalität und dokumentieren damit den Druck unter dem sie stehen (Termine halten, nicht zu spät heim kommen, etc.). Ihr Zorn richtet sich aber nicht gehen die Verhältnisse die den Druck erst erzeugen, sonden gegen die Klimakleber die genau diese Verhältnisse in Frage stellen: Sie machen heute deutlich was morgen passiert, wenn's einfach so weitergeht: Es wird irgendwann nichts mehr gehen.
Nutznießer des Ganzen sind die, die von den aktuellen Verhältnissen profitieren. Sie können sich zurücklehnen und zusehen wie eine Minderheit zum Sündenbock wird: "Seht her, die Spinner halten schon wieder den ganzen Verkehr auf!", während sie selbst dafür sorgen, das die Verhältnisse so bleiben wie sie sind. Wenigstens noch für den Zeitraum ihrer eigenen Lebensspanne.
Wenn man bedenkt, dass die Anti-AKW-Bewegung in Deutschland ca. 50 Jahre brauchte, bis das letzte AKW abgeschaltet wurde ... dann Gute Nacht.