Und überall schlecht kaschierter Opportunismus.
Ich schrieb das schon mal: Wenn sich die Mehrheit sorgen um essen und wohnen macht, ist das eine Sache. Das könnte man antimarktistisch lösen, wenn ein politischer Wille bestünde.
Gleiches gilt für die Energiewende und die hausgemachte ökologische Katastrophe.
Wenn sie aggressiv einfordern, unter allen Umständen für die Ausbeuter leisten und (ver)dienen zu dürfen, dann ist SCHICHT IM SCHACHT!
Denn das zeigt überdeutlich, dass diese Teile der Gesellschaft durch ihr kurzfristiges, reaktionäres Denken und Handeln, falsche Prioritätensetzung und korporatistisch völlig entfremdete Wertvorstellungen diejenigen sind, die wirksame Lösungen verhindern.
Und da genau diese Teile der Bevölkerung das leider bereits ziemlich lange erfolgreich wider besseres Wissens exerziert haben, sind wir eben jetzt an einem Punkt, an dem nur noch radikale Ansätze die Chance auf Schadensbegrenzung haben.
Zuspruch erhalte die "Letzte Generation" am ehesten noch unter den Jüngeren, schrieb der NDR Anfang des Jahres unter Berufung auf eine eigene Umfrage. Je älter die Befragten würden, desto häufiger hielten sie die Aktionen für falsch.
Bereits unter den ab 30-Jährigen bezeichnen deutlich mehr als die Hälfte die Proteste als unangemessen. Nur unter den 16- bis 29-Jährigen spricht sich eine Mehrheit dafür aus. Die ist zwar mit 51 Prozent hauchdünn, doch einige jüngere Befragte formulieren ihre Unterstützung deutlich.
NDR
Ja, das passt wunderbar ins Bild. Je älter, desto höher der Grad der Entfremdung, denn staatsbürgerliche Erziehung ist notwendigerweise genau das. Habe selber beobachtet, wie sich eine Mehrheit meiner ehemaligen Klassenkameraden ab spätestens dem Abi eigenes Denken (sofern überhaupt vorhanden) zugunsten eines stabilen, geordneten Weltbildes regelrecht(!) abgewöhnt haben und dann in der graue Masse mit Arbeit und Familie zu beschäftigt sind, um überhaupt die Kraft oder Zeit zu haben, adäquat zu reflektieren.
Als Bildungsbürger plappert man einfach nach, was sich medial am Besten anhört und die Medien werden vom gleichen marktgläubigen Ungeist beherrscht.
Das man verzichten soll oder vor allem Dinge lassen muss, wird in einer Gesellschaft, die "Faulheit" und Genügsamkeit mehr hasst als alles andere und seit Jahrzehnten auf Leistung gedrillt ist, mehrheitlich nicht verstanden. "Wohlstandsverlust" plärrt es dann aus allen Kanälen, worüber das Bürgergeldprekariat nur müde lächeln kann.
Der Ansatz ist immer: Wenn man was (ändern) will, muss man dafür arbeiten und damit ist stets Lohnarbeit im kapitalistischen Sinne gemeint. Chja, die eAutos müssen ja gebaut werden (was ressourcentechnisch quatsch ist; wir müssen Individualverkehr sozialverträglich reduzieren, eine gewaltiges Infrastrukturproblem dank der gleichen marktliberalen Scheißpolitik der Rechten!). Und noch besser: Chja, wir brauchen Kapazitäten bei erneuerbaren wie bei fossilen Kraftwerken. Industrie, Export brummt wieder. Doll, oder?!
Nö, sorry, Ausmaß des Problems nicht kapiert, auf die Straße setzen, ankleben, sechs!
Sicher, als ich noch Schicht gearbeitet habe und insbesondere, als ich länger pendeln musste, da war ich auch so aggro drauf wie so ein unter Druck stehender Lieferwagenfahrer.
Jetzt nicht mehr.
Weniger Leisten, Energie sparen, ökologisch- sozialer werden, radikal umdenken.
https://www.youtube.com/watch?v=pBLJNe8hsKE
Man muss kein Hippie sein, um zugeben zu können, dass Wahrheit in diesem Lied liegt.
Es kann nicht im Sinn der folgenden Generation sein, diesen Mist in grün noch mal neu aufzulegen.
Gruß
Calyx