...wie dreckig es in den 1970ern hier war. Auf dem Schulweg schlossen wir Wetten ab, welche Farbe der Bach, der durch unser Kaff fließt, an jenem Morgen wohl haben würde. Entweder war er cyanblau oder magentarot, weil die Papierfabrik ein paar Kilometer weiter aufwärts ihre Abwässer ungeklärt in den Bach leitete. Über der Chemischen Fabrik im Herzen von Köln-Kalk stiegen immer fette dunkle Rauchschwaden auf, gleiches bei Bayer in Leverkusen. Im Rhein konnte man Filme entwickeln und im Ruhrgebiet durfte man keine weiße Wäsche zum Trocknen raushängen. Im Fernsehen liefen Dystopien wie Wolfgang Menges "Smog" und es wurde prognostiziert, dass Deutschland wegen des Sauren Regens™ bis zum Jahr 2000 waldfrei sein würde. Dazu lief im Radio Rudi Carrells "Wann wird's mal wieder richtig Sommer", wo er von vergangenen Sommern mit bis zu 40° im Schatten schwärmte.
Heute ist der Bach in unserem Kaff klar, im Rhein kann man, abgesehen von der Strömung, schwimmen gehen und das Ruhrgebiet gleicht einem Naherholungsgebiet. Selbst bei Dieselfahrzeugen kann man ein weißes Taschentuch vor den Auspuff halten, ohne dass es sich sofort schwarz färbt.
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass unsere Klimahysteriker in der alternativen Realität einer Klima-Truman-Show leben.
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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Smog_(Film)
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