Winter führt in diesem Zusammenhang die Figur eines "rechtfertigenden Notstands" an, der eine "gegenwärtige Gefahr für Rechtsgüter wie Leben, Freiheit und Eigentum" darstelle und, gemäß der "inzwischen herrschenden Meinung", mit dem Klimawandel gegeben sei. Und:
Bei der Gewichtung kann berücksichtigt werden, dass die Gefährdung des Klimas auch von den Opfern der Nötigung ausgeht, weil sie Treibhausgasemissionen verursachen.
Gerd Winter
Hmm,dieses Argument kann ganz einfach gekontert werden: Deutschland ist für ca.2% der globalen Gesamtemission direkt verantwortlich. Somit hätte also auch die völlige Einstellung der nationalen CO2-Produktion keine spürbaren klimatischen Auswirkungen. Weder global noch regional. Zudem fordert LG (bisher) nicht die industrielle Aktivität in Deutschland völlig zum Erliegen zu bringen,also würde die erwartbare Emissionsreduktion geringer ausfallen.
Auf der anderen Seite sind drei Länder für etwa 50% der globalen Emission direkt verantwortlich: China (30%),USA (14%), Indien(6%). Nach der mir vorliegenden Rangliste(https://www.co2online.de/klima-schuetzen/klimawandel/co2-ausstoss-der-laender/ ) würde auf Platz 4 Russland mit 4% folgen.
Aufgrund dieser Tatsachen wäre es für mich viel logischer doch vor allem auf die beiden ersten Länder Druck auszuüben. Zumal in China bestimmt keine LG- Proteste möglich sind. Die Vorbildfunktion der großen Global Player dürfte auch um einiges höher sein, als die Deutschlands alleine.
Die Ansichten und Motive der LG sind für mich grundsätzlich nachvollziehbar : Es bleibt nur wenig Zeit um größere Klimaveränderungen zu verhindern. Umso tragischer ist das der ungeheure Aufwand ,den die LG betreibt, letztlich nur auf minimale Veränderungen abzielt. Hier wird quasi mit Kanonen auf Spatzen geschossen, während man die Drachen und Adler gar nicht beachtet. Wieder mal so ein Punkt ,an dem man die Bezeichnung Homo sapiens ernsthaft in Frage stellen kann.