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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Die tun nix, die wollen nur kleben

Der Artikel erinnert mich an jene Hundehalter, die ihren schlecht erzogenen Hund nicht im Griff haben und dazu neigen, das Fehlverhalten mit diesen Worten zu verharmlosen.

Im Unterschied zu anderen Formen des Protests tritt hier eine Minderheit mangels demonstrationsbereiter Teilnehmer umso radikaler auf und nötigt unbeteiligte Dritte durch ein paar (bezahlte? Berufs-?) Demonstranen zur unfreiwilligen Teilnahme an ihrer Demo, indem sie Straßen und Autobahnen blockieren. Das ist ein Missbrauch des Demonstrationsrechts, ein klarer Rechtsbruch, der viel zu lange verharmlost und geduldet wurde.

Würden 10 Klimakleber auf dem Wochenmarkt demonstrieren, dann wäre dies keine Meldung wert. Aber 10 Klimakleber auf einer Hauptstraße schaffen es halt regelmässig in die Nachrichten, weil sie ihre Mitbürger zur Teilnahme an der Demo nötigen.

Und wieder einmal wird deutlich, wie unsere "professionellen Kommentatoren" AKA Qualitätsjournalisten mit zweierlei Maß messen.

Bei dem harten Durchgreifen des Staates gegen Demonstranten, die für Bürgerrechte, das Recht auf körperliche Unversehtheit und gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen, klatschen sie Beifall und riefen "hängt sie höher". Und überhöhten in maximal unprofessioneller Weise die Gefahren einer Infektion, während sie die Risiken der Impfung verharmlosten. Bei in gleichem Zeitraum stattfindenden Demos wegen BLM waren sie aber wieder, Infektionsschutz hin oder her, auf der Seite der Demonstanten. Und bei Klimaklebern können sie ihre Sympathie, klammheimliche Freude und ihr Feixen kaum verbergen.

Von professionellen Kommentatoren wird gerne auf die Harmlosigkeit der Kritik verwiesen, die von der Gruppe Letzte Generation kommt.

Sachbeschädigungen und gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr sind den Profis offenbar entgangen oder werden auf bekannte Weise totgeschiegen, weil sie nicht ins Narrativ passen. Auch hier sehen wir wieder zweierlei Maßstäbe: Ausschreitungen oder Fehltritte von Gegnern der Corona Maßnahmen wurde genüßlich ausgeschlachtet und bildeten unabhängig von der Relevanz der Anzahl der Urheber zur Gesamtzahl aller Demonstranten stets den Mittelpunkt der Meinungsmache. Da konnten tausende normale Menschen friedlich demonstrieren, aber in die Hauptnachrichten schafften es dann wenige Extremisten.

Dabei ist Einschüchterungsversuch eine harmlose Umschreibung für das, was da mit den Kritikern der aktuellen Klimapolitik geschieht, schließlich wird ihnen physisch und materiell die Grundlage ihrer politischen Arbeit bestritten, sie persönlich werden mit Gefängnisstrafen bedroht und ihre bürgerliche Existenz vollends ruiniert.

Haben Sie nicht mitbekommen, mit welcher Härte die Obrigkeit bis heute gegen Kritiker von Corona-Maßnahmen vorgeht? Sogar bis hin zur Einschüchterung der Justiz?

https://www.telepolis.de/features/Masken-Urteil-hat-Konsequenzen-fuer-Richter-6029962.html

Das Ganze zeigt Wirkung, auch ohne Prozess und förmlich erhobene Anklage; das eilt jetzt auch gar nicht. Schließlich ist von Seiten der Politik erreicht, was sie wollte, und da spielt es keine Rolle mehr, ob es später einmal zu einer Verurteilung kommt oder nicht.

Gilt auch hier. Mit dem feinen Unterschied, dass Gegner der Corona-Maßnahmen ihr Recht auf Versammlungsfreiheit wahrgenommen haben. Klimakleber dagegen eine Nötigung begehen.

Schließlich wird ihr damit die materielle Grundlage bestritten, Geld für Räume, Materialien usw. weggenommen. Und das für die Dauer der Ermittlungen.

Solche Methoden kennen viele andere Kritiker von staatlichem Handeln zur Genüge. Nur hat es bislang niemanden aus der Filterblase der Leitmedien interessiert, weil es ja nicht ihre Lieblinge betraf.

https://www.telepolis.de/features/Praeventivstaat-in-Aktion-3413474.html

Kennen Sie die Anekdote von dem, der immer geschwiegen hat, als sie Gewerkschaftler, Kommunisten und Nachbarn holten und am Ende niemand mehr da war, der protestieren konnte, als sie ihn selbst holten?

Die Kritik der Letzten Generation entzündet sich also an dem Missverhältnis zwischen offiziellen Versprechen und den realen Taten.

Ein Brüller. Da hat aber jeder Bundesbürger einen Grund, sich auf der Straße festzukleben. Denn gebrochene Versprechen finden sich zu hauf.

Die Grünen plakatierten 2021, es solle "keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete" geliefert werden.

Nun könnte ja mal eine Handvoll Demonstranten sich aus Protest gegen die Waffenlieferungen in Kriegsgebiete auf der Straße festkleben und dann mal abwarten, wie die transatlantischen Kommentatoren DARAUF reagieren.

Mir fallen da gleich mehrere Gründe ein, mich auch wegen gebrochener Versprechen auf der Straße festzukleben:

- Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19%
- Explodierende Kosten für die Kugel Eis AKA EEG-Umlage
- nicht vorhandene Politik für die Mitte
- klammheimliche Einführung von Euro-Bonds
- Abbau des Sozialstaates

Es gibt auf der Welt gar nicht so viel Sekundenkleber wie es Gründe gibt, sich wegen gebrochener Wahlversprechen und frecher Lügen unserer Politiker auf der Straße festzukleben.

Nur würden die meisten davon unter den "professionellen Kommentatoren" bestenfalls zu einem Kopfschütteln reichen oder wären wie so oft Gegenstand ihrer ablehndenden veröffentlichen Meinung.

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