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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Re: Fallen eigentlich niemandem die Parallelen zur jüngsten Geschichte auf?

K3 schrieb am 19.09.2023 12:14:

Naturzucker schrieb am 19.09.2023 11:35:

Es gibt keine Freiheit ohne Risiko.

Das sind so diese dahergesagten Sprüche, die man so lange toll findet, bis man selbst irgendwann einmal auf die Solidarität anderer angewiesen ist.

Woher willst Du das wissen, wie ich das als selbst Betroffener sehen würde? Ich habe nie von diesem Staat erwartet, dass er keinen Aufwand scheut und alle negativen Folgen seiner Maßnahmen ignoriert, nur um mein Leben "zu retten".

Ich hätte z.B. nie von diesem Staat verlangt, Schulkindern das Recht auf Bildung zu verweigern und eine ganze Generation um ihre Chancen zu betrügen, nur um ggf. mein Risiko einer Infektion etwas zu minimieren,

Nur aufgrund der bloßen Vermutung, die herbei getesteten Fallzahlen würden wesentliche Teile der Bevölkerung dahin raffen, darf man nicht ohne Augenmaß und Evidenz irgendwelche Maßnahmen beschließen.

Es gab durchaus Augenmaß, was man ja an den ständigen Auseinandersetzungen über die richtigen Maßnahmen zwischen den Ländern ablesen konnte.

Das habe ich anders in Erinnerung. Da wurden Familien über verschneite Hänge gehetzt, weil sie im Freien keine Maske trugen. Oder Menschen daran gehindert, ihre Wohnung zu etwas anderem als zum Einkaufen und dem Weg zur Arbeit zu verlassen.

Und die Leitmedien haben ständig gegen den Föderalismus gehezt und irgendwelche Dummbatzen vor die Kameras gezerrt, die betonten, wie sehr sie doch durch die unterschiedlichen Regelungen verwirrt seien und sie sich nichts sehnlicheres wünschten als bundesweit einheitliche Regelungen.

Die gleichen Leitmedien haben auch ständig das baldige Ende des schwedischen "Sonderwegs" herbeigeschrieben und haben damit bewiesen, dass an einer ergebnisoffenen Debatte über Maßnahmen kein Interesse besteht.

Und es gab nicht nur bloße Vermutungen, sondern es gab ausgelastete Intensivstationen, verschobene Behandlungen, und ganze umgewidmete Klinikabteilungen.

Ausgelastete Intensivstationen in Folge von:

- jahrzehnte langen Einsparungen bei Personal und Material

- Betten, die eigentlich nur auf dem Papier existent waren, mangels Personal aber nicht verfügbar waren

- Krankschreibungen von symptomlosen Personals aufgrund hypersensibler PCR Tests, bei deren Auswertung irgendwelche Virenfragmente so lange verstärkt wurden, bis man was gefunden hat

Und ich möchte nicht in einem Land leben, in dem sich der Staat als mein Vormund aufspielt und anhand bloßer Faktenbehauptungen mein Leben einschränkt.

Dies gilt übrigens auch für die aktuelle Klimadebatte.

Anderswo wird ja manchmal bedauert, dass in der Regierung nur lauter weltfremde Sesselpuper, Karrieristen und Berufspolitiker sitzen, aber keine Fachleute, die sich mit ihrem Thema wirklich auskennen.

Wo findet man heute Fachleute, die nicht durch eigene, finanzielle Interessen korrumpiert sind oder sich von Shitstorms und darüber hinaus gehenden persönlichen Angriffen nicht beindrucken lassen?

Was Du als "bloße Faktenbehauptungen" ausgibst, ist der weltweite wissenschaftliche Konsens ebendieser Fachleute, die sich mit dem Thema auskennen. Klimawandel ist real, und die Gefährlichkeit der Pandemie war ebenfalls real.

In beiden Fällen stellt sich die Frage, wie wirksam und verhältnismässig die Maßnahmen sind.

Du verstehst durchaus, dass man die Ausbreitung einer Atemwegsinfektion durch Kontaktbeschränkungen und Masken eindämmen kann.

Da hat man zu oft die Meinung gewechselt. Erst waren Community-Masken unwirksam, dann plötzlich hoch-effizient. Doch als OP-Masken wieder verfügbar waren, waren Comunity-Masken weitgehend aus der Mode. Und später durfte man seine "Freiheit" sogar nur mit FFP2 Maske genießen. Das alleine sieht für mich mehr nach Willkür als nach Evidenz aus.

Und Du verstehst auch, dass es eine gesellschaftliche Verantwortung dafür gibt, das Gesundheitssystem als Ganzes am Laufen zu halten. Dir gefällt es nur nicht, dass Du als Teil der Gesellschaft auch Teil der Lösung sein sollst, denn das ist unbequem.

Mir gefällt es nicht, wenn mir Lösungen präsentiert werden, die in keinster Weise sachlich begründet und evidenzbasiert sind. Und dabei alles unterlassen wird, um mit Hilfe von Studien die Wirksamkeit oder nicht-Wirksamkeit von Maßnahmen zu ermitteln und Kritiker mundtot gemacht werden anstatt ihre Einwände ernsthaft zu diskutieren.

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