Flintix schrieb am 19.09.2023 00:33:
Was ich bemerkenswert finde, kaum einer weis, was die LG eigentlich fordert. Die haben eigentlich recht "bescheidene" Forderungen, für die sie vermutlich recht viel Unterstützung bekommen könnten, aber darüber redet halt keiner.
Naja, die "bescheidene" Forderung vom Gesellschaftsrat ist weitaus tiefgreifender je länger man hinschaut.
- Auslosung nach "Bevölkerungsgruppe", d.h. alter, geschlecht, migrationshintergrund etc. Man denkt in dem man eine Miniaturversion des Landes macht das diese wenigen sampels aus arbiträren Gruppen die Gesamtmeinung der Bevölkerung wiederspiegelt.
- Diskussion nur mit Moderator, und das gefundene darf nur weiter wenn es Konsens gibt. In einer Demokratie gibt es jedoch recht selten Konsens. An sich ist ein Moderator keine schlechte Idee, aber wir laufen hier Gefahr das die Moderatoren natürlich die Haltungen der LG teilen.
Die ausgelosten Menschen --- werden dabei von Expert:innen beraten und durch eine professionelle Moderation im Prozess der Maßnahmenfindung unterstützt. Die Themen, mit denen sich der Gesellschaftsrat beschäftigen soll, werden in kleinen Gruppen besprochen. --- Zudem werden die Empfehlungen im Konsent erarbeitet. Eine Entscheidung ist dann getroffen, wenn es keine schwerwiegenden (begründeten) Einwände mehr gibt.
- Diskussion auf Basis von einer Auswahl von Experten die von einem Gremium ausgewählt werden. Besonders die "von der Klimakatastrophe besonders betroffene Akteuren", wer immer das auch sein mag, werden wahrscheinlich nur Leute vorschlagen die ihre Ansichten vertreten. Wenigstens werden die Experten "divers" seien. Das heisst man kann sie aus den Identitätsschachteln herrausziehen.
In der Vorphase der Diskussionen erfolgt eine ausgewogene Information der Teilnehmer:innen bzw. Gesellschaftsrät:innen mit Hilfe ausgewogener Expert:innen-Inputs (durch unterschiedlichste Menschen aus der Praxis, aus Politik und Wissenschaft, aus der Zivilgesellschaft oder von Verbänden), sodass eine ausreichende, fachliche Kompetenz für generelle Entscheidungen gewährleistet ist. ---
Die Expert:innen, die zu Beginn des Gesellschaftsrates Vorträge halten, um die zufällig ausgelosten Teilnehmenden des Gesellschaftsrates auf einen möglichst gleichen Wissensstand zum Thema zu bringen, werden von einem eigens hierfür gegründeten Gremium auswählt, dem so genannten “Beirat”. Im Beirat sitzen Vertreter:innen aus dem Parlament, der Wissenschaft, Wirtschaft, der Zivilgesellschaft (z.B. von der Klimakatastrophe besonders betroffene Akteur:innen) und weitere für das Thema relevante Akteur:innen. Auch sozialpolitische Perspektiven sind vertreten. Zudem sollte ein:e Expert:in für Bürgerbeteiligung im Beirat sitzen. ---
Die Auswahl der Expert:innen muss ausgewogen sein. Es ist wichtig, dass unterschiedliche Perspektiven vertreten sind. Die Expert:innen müssen ihr Fachwissen zudem so vermitteln, dass es für die Teilnehmenden am Gesellschaftsrat gut verständlich ist. So wie die Teilnehmenden-Zusammensetzung des Gesellschaftsrates, sollte auch die Zusammensetzung der Expert:innen möglichst divers sein (unterschiedliche Altersgruppen, Geschlechter, Institutionen).
Dieses ganze Schauspiel ist nur da, damit sich LG und Genossen in das Politische Getriebe quetschen können, und zwar ohne Demokratische Entscheidungen. Denn sie wissen das in richtigen Wahlen sie nicht damit durchkommen würden.
Übrigens, das system was sie vorschlagen hatte man schon mal. Das wurde von den Russen als Soviets so gegen 1920 bezeichnet.