Neuber bekennt sich dazu, dass der Klimawandel ein Problem ist:
Damit soll Klimaschutz-Aktivismus nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden.
Der Klimawandel ist nachweisbar: Mehr noch als eine Debatte darüber müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verschärfung zu verhindern.
Sämtliche Massenmedien und auch sämtliche Parteien mit Ausnahme der AfD teilen diese Meinung von Neuber. Dann schreibt Neuber etwas später:
Weil diese fanatischen Klimaaktivisten vielleicht als nützliche Idioten angesehen werden? Immerhin meldeten sich nach jeder dieser verrückten Aktionen die Neoliberalen, die Verfechter der fossilen Energieträger und die Autoindustrie zu Wort, um die Aktion politisch auszuschlachten – und zwar in ihrem Sinne.
Auf der einen Seite wird von der politischen und medialen Elite anerkannt, dass der Klimawandel menschengemacht ist und eines der größten Probleme der Menschheit darstellt. Was würde man unter dieser Voraussetzung von den Medien erwarten? Sie müssten täglich eine Schlagzeile über die drohende Katastrophe produzieren, etwa so wie über die russische Bedrohung für Europa oder die Bedrohung unserer Demokratie durch Aiwangers Flugblatt (ich beschreibe nur was die Medien beschreiben, ich schreibe nicht, wie ich darüber denke).
Aber das tun die Medien entgegen ihrer eigenen Überzeugung nicht. Sie beschäftigen sich lieber mit irrelevanten Klimaklebern, streiten mit Inbrunst darüber, ob die gewalttätigen Übergriffe von genervten und aggressiven Autofahrern "Notwehr" ist und die Aktionen der Klimakleber mit "Terrorismus" gleichzusetzen ist und so weiter und so fort. Welche Relevanz hat das im Vergleich zu den klimapolitischen Überzeugungen der Systemmedien?
Seit wann ist es die Aufgabe der Medien, in erster Linie den Bürgern und nicht der Regierung kritisch auf die Finger zu schauen? Warum wird, wenn der Klimawandel von der medialen Elite als ein großes Problem der Menschheit gesehen wird, nicht täglich die katastrophale Klimapolitik der Regierungen ins Visier genommen und stattdessen über den irrelevanten Müll der Klimakleber und ihrer Aggro-Gegner berichtet?
Vermutlich will man die Versäumnisse der Klimapolitik gar nicht laut kritisieren. Wie so oft werden die Bürger mit Nebensächlichkeiten von den wichtigen Themen abgelenkt. In diesem Sinne sind die Klimakleber unfreiwillig "nützliche Idioten" (Neuber), weil wir uns lieber über die verkommenen Klimakleber das Maul zerreißen, als uns ernsthaft mit der Klimapolitik und den Versäumnissen von Politik & Medien zu beschäftigen.
"Nützliche Idioten" sind aber auch Journalisten, die zur Meinungsvielfalt beitragen wollen und entgegen ihrer eigenen klimapolitischen Überzeugung zur Diskursverschiebung zusammen mit den Massenmedien beitragen.