Der übliche bürgerliche Mehrheitsfetischismus. Tatsache ist doch - die Vertreter der Letzten Generation haben wirklich - wissenschaftlich nachweisbar - recht. Ob die Mehrheit das nun einsieht oder nicht. Nicht gerade eine Mehrheit, aber doch eine starke Minderheit hat in Deutschland für Hitler gestimmt, als eine andere Entscheidung noch möglich war. Mit anderen Worten - die Mehrheit oder die grosse Menge irrt gelegentlich fatal. Quantität ist kein rationales Argument.
Es ist Gefahr im Verzug. Und was der Autor im Text vage als Alternative zur in Grund und Boden kritisierten Aktion anführt, dauert zu lange, wird seit Jahrzehnten, etwa von Greenpeace, erfolglos praktiziert. Es muss jetzt sofort etwas geschehen, die aktuelle Regierung versagt ebenso wie ihre Vorgängerin.
Das an sich hässliche Brandenburger Tor kann problemlos in seinen gewohnten Zustand zurückversetzt werden, die erwerbstätige Mutter, die ihr Kleinkind in die KiTa bringt und das Pech hat, von einer Aktion der LG betroffen zu werden, wird ihre Verspätung nötigenfalls leicht erklären können. Kein Unglück ist geschehen, viel öfters bleibt sie wahrscheinlich im Stau hängen.
Die Vorgänge, die die klimatische Katastrophe tagtäglich befördern können in ihrer Wirkung hingegen nicht zurückgenommen werden, wir alle sind im klimatisch freien Fall. Wer diese extreme Asymmetrie zwischen Aktivistentat und -anlass nicht sieht, hat offensichtlich die Menetekel an der Wand nicht verstanden. Die Denunzierung der Aktivisten als Fanatiker beweist es.