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  • kemmerich

mehr als 1000 Beiträge seit 11.02.2020

Die "Fossil-Lobby" sind wir alle

So langsam scheint sich ja herumzusprechen, dass das Konzept des "grünen Wachstums" (weiter wie bisher, nur mit grüner Technologie bzw. mit selektivem Wachstum, was makroökonomischer Schwachsinn ist) auf tönernen Füßen steht. In der Mitte der Gesellschaft ist das Ausmaß des Problems aber noch lange nicht angekommen, leider auch nicht bei der "letzten Generation". Die böse Ahnung, dass sich so viel wird ändern müssen, dass kein Stein mehr auf dem anderen bleibt, wabert jedoch schon durch die Luft, man kann sie förmlich riechen...

Die unangenehme Wahrheit ist: Energie ist der Kern einer kapitalistischen Volkswirtschaft (und nicht einfach nur eine Branche unter vielen) und in fossiler Form unschlagbar effizient (Energiedichte, Handhabbarkeit). Ernsthafter, wirksamer Klimaschutz erfordert jedoch die Umstellung auf EE in allen Bereichen, was gar nicht möglich ist, wenn man Investitionen, Produktion und Konsum auf dem Level von heute halten will. Die Energiewende ist also nur in Verbindung mit einer Ökonomiewende machbar, und das Motto hieße dann: Weniger ist mehr. Mit dem Konsumzirkus wäre es dann vorbei, die Welt wäre eine deutlich andere. Vor einer solch einschneidenen Veränderung haben die Menschen natürlich Angst, insbesondere auch davor, bei der Transformation unter die Räder zu kommen. Verständlich.

Die "Fossil-Lobby" sind wir alle. Wir wollen einfach nicht wahrhaben, dass wir aufhören müssen. Daher finde ich es gut, dass die "letzte Generation" hartnäckig dranbleibt, auch wenn sie selber nicht verstanden zu haben scheint, wie schwierig die "Energiewende" eigentlich ist.

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