MPolo schrieb am 06.04.2016 23:40:
? Berta und Cäsar bleiben 99.000, plus 1.000 macht 100.000 wie vorher.
Da hat mein miserables Kopfrechnen mal wieder zugeschlagen...
Genau das sage ich ja. Die Unternehmen haben keine Arbeitsplätze geschaffen. Das hat seine Gründe. Warum haben die Unternehmen vor 40 Jahren noch Arbeitsplätze geschaffen und heute nicht mehr? Weil die Unternehmen damals noch von Produktionszuwächsen ausgegangen sind. So wie die Hersteller von WKA heute, nur damals eben auf breiter Front in der gesamten Wirtschaft.
Ich bin da skeptisch, ob das wirklich so war. Damals herrschte eine andere Mentalität. Meine Kollegen, Beamten aus dem ehemaligen Staatsdienst, mittlerweil privatisiert, aber immer noch ein Monopol, erzählen von einer Zeit, die für mich als Außenstehender zwar chaotisch klingt, die aber immer noch solidarisch war, im weitesten Sinne. Eine Solidarität, die heute undenkbar ist. Was ich von damaliger Zeit aus der Politik wie auch der Wirtschaft wahr nehme, ist ein -im größten Teil- gegenseitiger Respekt, der heute nahezu vollständig abgebaut wurde.
Immerhin, auch die Maschinen muss irgendjemand herstellen.
Das ist keine große Sache. Eine handvoll Ingenieure, die dann in China produzieren lassen, und fertig ist die neue, wartungsarme Maschine. Je nach dem, wie gut die Ingenieure sind.
Dann würde die Zahl der Arbeitsplätze ja wenigstens konstant bleiben, damit kann man ja auch noch leben. Aber die Zahl der Arbeitsplätze in den westlichen Industrieländern sinkt ja eher seit 20 Jahren - weil dieselbe Produktion von immer weniger Menschen geschultert wird.
Dem muß ich widersprechen. Das Arbeitsaufkommen ist, laut Studien, immer noch gleich. Aber die Vollzeitstellen werden immer mehr 2-3 Teilzeitstellen geopfert, die zudem von Zeitarbeitsleuten mit befristeten Verträgen bestellt werden -- mit all den Folgen wie nicht-auskömmliche Löhne.
Im Moment gehts uns ja noch vergleichsweise sehr gut, weil es Reformen gab und wir sehr gut Waren exportieren können.
Sehr gut => gut bis mittelprächtig
Reform => Verschlechterung
Der Export ist allerdings auch das Einzige, was Deutschland wirtschaftlich hervor hebt.
Wir bedienen also die Nachfrage aus dem Ausland. Aber das funktioniert auch nicht ewig.
Das funktioniert so lange, wie der Euro schwach bleibt.
Helikoptergeld kann nur etwas dauerhaftes sein. Sonst wärs ein Strohfeuer und würde nichts bringen.
Wie gesagt:
Ein Politikum, ein Aktionismus, eine Aktion kurzer Reichweite. Momentan ist es wohl eher ein Gesprächsthema, um die Leute zu beschäftigen.
Es geht ja darum, dass die Unternehmen investieren und Arbeitsplätze schaffen. Das tut kein Unternehmen wegen eines Strohfeuers. Da muss zwingend verlässlich sein, dass die Nachfrage durch Helikoptergeld mindestens mal 10 Jahre stimuliert wird.
Du kannst den Unternehmen direkt die Milliarden in den Rachen werfen, und sie werden trotzdem keine Arbeitsplätze schaffen, sondern nur ihren Profit vergrößern.