Ahamay schrieb am 06.04.2016 22:54:
Es gibt nicht genügend Yachten, Villen und Sportwagen zu kaufen.
Ach, doch, gibt es schon. Nur ist das alles jetzt auch nicht sooo teuer, dass man damit Milliarden verplempern könnte.
Du kannst dir einen Tesla und einen Maserati kaufen, und dann bist du erst 250000 Euro los. Wenn dein Bedarf an Autos damit schon gedeckt ist, und du dich für Yachten und Kunstwerke null interessierst, und du dich auch nicht mit 10 Villen rumschlagen willst, die auf der Welt verstreut sind, dann hast du bereits Probleme, auch nur ein paar Millionen auf den Kopf zu schlagen.
Wobei das auch die Frage aufwirft, wie man gestrickt sein muss, um alles zu tun, einschließlich Steuerhinterziehung, nur, damit eine Zahl auf den Konten größer wird. Brauchen tut man das Geld weder jetzt noch in Zukunft, auch nicht für Luxus, und von daher ist es nur eine Zahl.
Vielleicht sollte es auch eine Obergrenze geben. Wer mehr als 2 Mrd. besitzt, zahlt 100% Steuern für jeden weiteren Verdienst, zum Beispiel. Hohe Vermögen erfüllen einfach keinen volkswirtschaftlichen Zweck. Die Versprechung der Neoliberalen, man solle den Reichen mehr lassen, dann würden die auch für Arbeitsplätze sorgen, war eine Luftnummer. Wenn nicht sogar eine dreiste Lüge.
Wenn man den Reichen mehr lässt, bläht man nicht die Wirtschaft auf, sondern nur die Aktienmärkte. Die Gelddruckerei und Steuersenkerei für Reiche sorgt seit den 80igern für eine gewaltige Inflation. Aber nicht in den Preisen für Waren, sondern in den Preisen für Aktien. In den 80igern begann sich das Wachstum von Aktien vollkommen von dem realen Wirtschafts-Wachstum zu entkoppeln.
Mit Reagan und Thatcher fing es an, und es hat langfristig keinen Erfolg, Ergo sollte man zu dem zurückkehren, was vorher jahrzehntelang gut gelaufen ist: Reiche werden nicht "entlastet", sondern je mehr man verdient, desto höher sind die Steuern.
Der Staat hat übrigens sehr wohl eine Handhabe gegen den Steuersenkungswettbewerb. Ausgerechnet die USA machen es ja vor, wo man gern nach Monaco ziehen kann, aber trotzdem pauschal Steuern in die USA zu überweisen hat. Auch der Ansatz, Steuern dort zu zahlen, wo auch der Umsatz gemacht wird, ist vielversprechend. Man kann Steuer-Oasen trockenlegen- man muss nur wollen.