yamxs schrieb am 07.04.2016 19:11:
nein, man sollte versuchen, einen anderen Übergang von Kapitalismus zu finden. Vielleicht wäre Draghis Helikoptergeld ein erster Schritt, eigendlich schon ein zweiter, der erste waren die Negativzinsen, ein Fakt den die wirtschaftsliberalen, und auch die Marxisten, stets bestritten haben, das es überhaupt möglich ist...... nur die, die die Theorien gesells, kaynes und Fisher kennen, hatten erkannt, das, wenn der Zins der preis für kapital ist, muß es, wenn es einen kapitalüberschuss gibt, auch einen negativen Zins geben......schlecht für´s Kapital, das ist wahr^^ Damit fängt es an, das sich die Hortung von Kapitalien nicht nur nicht mehr lohnt, sondern es kostet......bisher sind die Negativzinsraten nur der Anfang, und noch zu niedrig, weil immer noch politisch,...aber es wird nicht dabei bleiben.
Die Idee klingt in meinen Ohren sogar außerordentlich gut. Damit das Kapital nicht nutzlos irgendwo rumliegt, müssen Anreize geschaffen werden, es zu verwenden -- denn dafür ist es schließlich da. Oder, um es überspitzt auszudrücken: Mit jeder Million, die irgendwer irgendwo hortet, nimmt er einem anderen Menschen sein Brot weg.
Mit höheren negativzinsen wird eine Umlaufgebühr immer notwendiger, und damit wahrscheinlicher.
Davon sollten aber kleinere Summen, vor allem das Bargeld, ausgelassen werden, um nicht denjenigen die Bürde der Hortung der Großkapitalisten aufzubürgen, die ohnehin schon darunter zu leiden haben. Das ist IMHO das Hauptproblem, denn nur allzu gern wird von den Vermögenden versucht, die greifende Hand auf Andere umzulenken.
Die EZB- Granden sind sich dessen durchaus bewußt, ich hab mal irgendwann zu Beginn der Geldkrise ein Protokoll einer EZB- Vortsandssitzung in der Hand gehabt, in dem sich der Vorstand in seiner Rede explizit auf Gesell berief....und die Theorie würdigte. Wenn man weiß, das bislang eher Häme gab, ist das schon bemerkendwert, es gibt ein Umdenken, aus der Einsicht, das es besser ist, als alles zu verlieren.
Da bin ich mal gespannt, was nun letztendlich tatsächlich dabei herum kommt. Oder ob es (mal wieder) eine Luftnummer ist. Ergebnislosigkeit ist in der Politik (die EZB rechne ich da einfach mal dazu, wie man ja an der Troika sehr gut beobachten konnte) ja nichts Ungewöhnliches.
Auch bei uns. Konnte ich noch vor 20 Jahren von 30Kühen leben, brauch ich bei der Preislage mindestens 120, und hab trotzdem keinen Euro mehr verdient, wie mit den 30 vor 20 Jahren.
Das ist der Akkumulation und Subvention der Großlandwirte zu verdanken, einem Fehl politischer Weichenstellungen. Selbige Ursachen sind auch für die Zerstörung von etwa afrikanischen Märkten verantwortlich, weil deren lokale Produktion nicht mit subventionierten Produkten im Ausland und lächerlich geringen Transportkosten um die ganze Welt konkurrieren kann.
In der Neuzeit ja......in der Antike war das manchmal durchaus anders.
Lucius Quinctius Cincinnatus war einer der ersten römische Diktatoren, und galt bis weit nach der Antike als Inbegriff des fähigen, guten Herrschers.
D'accord, daß es auch "gute" Diktatoren gab, aber prinzipiell ist das Amt absolut und unterliegt keinerlei Kontrolle. Wenn der Mensch, der den Posten inne hat, ein Guter ist -- Glück gehabt. Ist er aber vom Teufel getrieben (siehe Erdogan) -- übel.
Das müssen sie aber von selbst tun, sie müssen das selbst erkennen..........der Weg ist noch lang und länger. Wir sind seit Jahrtausenden auf Eigentum konditioniert.
Also wäre es besser, diese Konditionierung zu nutzen, und zu lenken.
Ja, da hast Du Recht. Veränderungen können nur von innen heraus, von einem selbst kommen. Ohne Erkenntnis klappt das nicht.
Wettberwerb und Fairniss schließen einander nicht aus, das sind rein gesellschaftliche Probleme. Fairer Wettbewerb ist in komplexen Gesellschaften möglich, wir haben nur zu sehr die angelsächsischen Prinzipien übernommen...
Das Problem ist leider, daß es im Moment kaum Alternativen gibt. Der Kommunismus wird von der angelsächsischen Tradition niedergeknüppelt, wo es nur möglich ist, und mit dem Sozialismus verbinden die meisten Menschen Rückständigkeit.
Wettbewerb und soziale Verantwortung liegen tief in unserer mitteleuropäischen Tradition, nur müssen wir uns ihrer wieder erinnern, und den Blick nicht von den unseligen 12 Jahren Tausendjähriges Reich verstellen lassen.
Soziale Verantwortung ist rückläufig. Es wäre schön, wenn man diesen jahrzehntelangen Trend endlich mal stoppen und umkehren könnte.