Leo_Plegger schrieb am 17. Juni 2003 14:11
> Ich kann dir natürlich nicht sagen, was POTUS *wirklich* im Schilde
> führt. Ich schliesse auch nicht aus, dass Öl *eine* Rolle spielte.
> Aber ich habe nicht den Eindruck, dass es ein Raubkrieg
> ausschliesslich der Ölvorkommen wegen war.
Ausschliesslich wohl nicht, aber wenn da kein Öl wäre, wäre da auch
keine US-Army. Ich sage mal, Öl ist das entscheidende Kriterium.
> An die hätten die USA leichter kommen können, indem das Embargo
> aufgehoben worden wäre zum Beispiel. Nicht nur, dass meines Wissens
> (kein Link) der Löwenanteil des während der Sanktionszeit geförderten
> irakischen Öls ohnehin in die Staaten ging;
Ich bin mir fast sicher, der Löwenanteil ging nach Europa. Lass mich
da aber gerne belehren. Aber die Mengen waren eh bescheiden.
> das viele Geld, das zur
> Instandsetzung der irakischen Förderanlagen nötig ist, käme von den
> Öl-Multis, und die wiederum investieren typischerweise dort, wo sie
> mit einer international anerkannten Regierung Verträge machen können.
Stimmt. Und da tun sich die USA schwer. Sie planten den Krieg aber
vergassen den Frieden.
> Daher glaube ich nicht an die populäre und einprägsame Formel 'Blut
> für Öl', heute so wenig wie 1991.
Es geht den USA darum, Öl-Staaten hörig zu machen. Diese Gelegenheit
wurde 1991 nicht ausgelassen. Die Hauptrechnung zahlten überigens die
Alliierten.
Iraq handelt(e) das Öl in Euro und ist ebenfalls ein Land, dass man
brauchen kann um die OPEC zu entmachten.
Den Einwand, die Rechnung für den Kriegseinsatz sei viel grösser als
das Öl was da in sinnvoller Zeit abgeschöpft werden kann, kann ich
nicht wirklich gelten lassen. Diejenigen, die die Rechnung bezahlen
sind nicht dieselben, die vom Öl profitieren. Zahlen tut der Bürger,
verdienen tut die Ölindustrie.
Indirekt erhofft sich Bush wohl einen Wirtschaftsaufschwung, wenn die
OPEC irrelevant ist oder der Irak den USA Sonderkonditionen macht.
Hauptsache der Ölpreis sinkt. Mit sinkendem Ölpreis geraten auch alle
anderen Öl-Staaten unter Druck.
> Erst einmal die Hand darauf zu haben ist den USA sicher nicht
> unrecht. Es ist aber ein Nebenprodukt der Umsetzung der (nach meiner
> Ansicht) wichtigeren Zielsetzung: der Beendigung einer
> unberechenbaren und skrupellosen Herrschaft, deren erklärtes Ziel der
> Kampf gegen die USA und die Zerstörung Israels war.
Ich sehe das als willkommener Vorwand. Die eigentliche Quelle des
Terrors personell, finanziell und ideell ist Saudi Arabien. Aber
ausgerechnet dieses Land ist nicht auf der Achse des Bösen(TM).
Ausserdem herscht da auch nicht die blühende Demokratie.
> Ich kann dir natürlich nicht sagen, was POTUS *wirklich* im Schilde
> führt. Ich schliesse auch nicht aus, dass Öl *eine* Rolle spielte.
> Aber ich habe nicht den Eindruck, dass es ein Raubkrieg
> ausschliesslich der Ölvorkommen wegen war.
Ausschliesslich wohl nicht, aber wenn da kein Öl wäre, wäre da auch
keine US-Army. Ich sage mal, Öl ist das entscheidende Kriterium.
> An die hätten die USA leichter kommen können, indem das Embargo
> aufgehoben worden wäre zum Beispiel. Nicht nur, dass meines Wissens
> (kein Link) der Löwenanteil des während der Sanktionszeit geförderten
> irakischen Öls ohnehin in die Staaten ging;
Ich bin mir fast sicher, der Löwenanteil ging nach Europa. Lass mich
da aber gerne belehren. Aber die Mengen waren eh bescheiden.
> das viele Geld, das zur
> Instandsetzung der irakischen Förderanlagen nötig ist, käme von den
> Öl-Multis, und die wiederum investieren typischerweise dort, wo sie
> mit einer international anerkannten Regierung Verträge machen können.
Stimmt. Und da tun sich die USA schwer. Sie planten den Krieg aber
vergassen den Frieden.
> Daher glaube ich nicht an die populäre und einprägsame Formel 'Blut
> für Öl', heute so wenig wie 1991.
Es geht den USA darum, Öl-Staaten hörig zu machen. Diese Gelegenheit
wurde 1991 nicht ausgelassen. Die Hauptrechnung zahlten überigens die
Alliierten.
Iraq handelt(e) das Öl in Euro und ist ebenfalls ein Land, dass man
brauchen kann um die OPEC zu entmachten.
Den Einwand, die Rechnung für den Kriegseinsatz sei viel grösser als
das Öl was da in sinnvoller Zeit abgeschöpft werden kann, kann ich
nicht wirklich gelten lassen. Diejenigen, die die Rechnung bezahlen
sind nicht dieselben, die vom Öl profitieren. Zahlen tut der Bürger,
verdienen tut die Ölindustrie.
Indirekt erhofft sich Bush wohl einen Wirtschaftsaufschwung, wenn die
OPEC irrelevant ist oder der Irak den USA Sonderkonditionen macht.
Hauptsache der Ölpreis sinkt. Mit sinkendem Ölpreis geraten auch alle
anderen Öl-Staaten unter Druck.
> Erst einmal die Hand darauf zu haben ist den USA sicher nicht
> unrecht. Es ist aber ein Nebenprodukt der Umsetzung der (nach meiner
> Ansicht) wichtigeren Zielsetzung: der Beendigung einer
> unberechenbaren und skrupellosen Herrschaft, deren erklärtes Ziel der
> Kampf gegen die USA und die Zerstörung Israels war.
Ich sehe das als willkommener Vorwand. Die eigentliche Quelle des
Terrors personell, finanziell und ideell ist Saudi Arabien. Aber
ausgerechnet dieses Land ist nicht auf der Achse des Bösen(TM).
Ausserdem herscht da auch nicht die blühende Demokratie.