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  • Haroun

249 Beiträge seit 19.08.2020

Treffende Analyse des Autors

Dem Autor kann man für diesen Artikel nur danken zumal er legitime Kritik äußert
auf die jeder, der sich mit dem Thema eingehender befasst, kommen, würde.

Wollen wir wirklich die israelischen Methoden zur Bekämpfung von Terroristen zum Maßstab erheben oder billigen wir dies nur, weil die Opfer Araber sind?
Wollen wir wirklich, dass eine Botschaft eines Landes ungestraft bombardiert werden darf?
Wollen wir wirklich, dass in alltäglichen Kommunikationsmitteln Sprengfallen eingebaut werden dürfen und dabei zivile Kollateralschäden von 1 Kombattant zu 1 Zivilist akzeptabel sind?
Wollen wir wirklich, dass zur Eliminierung eines Terroristen ein ganzer Wohnblock inmitten unserer Städte dem Erdboden gleich gemacht wird?
Was wäre passiert, wenn die Türkei zur Eliminierung des PKK-Terroristen Abdullah Öcalan die griechische Botschaft oder die Residenz in Italien bombardiert hätte?
Wäre das in Ordnung gewesen, denn schließlich ist die PKK eine auch in Europa anerkannte Terrororganisation und Abdullah Öcalen verantwortlich für den Tod unzähliger Menschen in der Türkei.

Die Kritik angefangen von der Doppelmoral bzgl. des Einsatzes von Sprengsätzen in Pagern, der wahllosen Bombardierung des Gaza-Streifens durch die IDF mit der Begründung, die Hamas würde Zivilisten als Schutzschilde benutzen, bis zur Dahiye-Doktrin, die eher zu den Bilder im Gaza-Streifen und im Libanon passen, ist mehr als legitim.

Westliche Analysten geben indirekt zu, dass Israel mit dem 07. Oktober seine Abschreckung verloren habe und diese wiederherstellen müsse.
Ein wesentliches Mittel dabei ist, die Kosten für den Angreifer durch eine totale Zerstörung derart in die Höhe zu treiben, dass der Angreifer erst gar nicht einen Angriff erwägt.
Es ist anerkannt, dass Israel diese Taktik anwendet und ohne diese in seiner Gründungsstunde dem Untergang geweiht wäre.

Allerdings haben sich die Zeiten mittlerweile geändert, alle Beteiligten in der Region möchten mit Israel Frieden unter der Bedingung schließen, dass Israel der Gründung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 nach UN Resolution 244 zustimmt.

Es ist aber Israel und vorallem Politiker der Likud-Partei, die kategorisch einen palästinensischen Staat ablehnen. Daher in Ergänzung zu folgender Feststellung:

Doch trotz der gut dokumentierten Verweigerungspolitik Israels seit Jahrzehnten verbreiteten Medien, auch wenn sie Israels Strategie gelegentlich kritisieren, weiter den Mythos, dass die "Extremisten" bei den Palästinensern den "Friedensprozess immer wieder bombardiert" haben, was nachweislich falsch ist. Die Hamas zum Beispiel hat immer wieder erklärt, dass man eine Zweistaatenlösung anvisiert. Tatsächlich ist es Israel, das diese Lösung blockiert.

1. Die Knesset lehnte am 18.07. die Gründung eines palästinensischen Staates "from the river to the sea" ab

https://www.dw.com/de/israel-parlament-stimmt-gegen-pal%C3%A4stinensischen-staat/a-69704637

Eine Zweistaatenlösung ist nicht in Sicht: Israels Parlament hat sich erneut gegen eine Gründung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. 68 der 120 Abgeordneten stimmten für einen Beschluss, der eine palästinensische Staatsgründung und somit auch eine Zweistaatenlösung ablehnt. Darunter auch die Parteien der rechtsreligiösen Führung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, sowie die Mehrheit der Abgeordneten der Oppositionspartei von Benny Gantz...
"Die israelische Knesset lehnt die Gründung eines palästinensischen Staates westlich des Jordans entschieden ab. Die Gründung eines palästinensischen Staates im Herzen des Landes Israel würde eine existenzielle Gefahr für den Staat Israel und seine Bürger darstellen", heißt es in dem Beschluss.

2. Auch die Likud-Partei lehnt die Gründung eines palästinensischen Staates seit Jahrzehnten "from the river to the sea" ab:

https://www.juancole.com/2014/08/charter-destruction-palestinian.html

Since virtually every comment on Hamas in American media includes the assertion that the group’s Charter rejects Israel’s right to exist, it’s worth noting the following from the Likud Platform of 1999:

a. “The Jordan river will be the permanent eastern border of the State of Israel.

b. “Jerusalem is the eternal, united capital of the State of Israel and only of Israel.
The government will flatly reject Palestinian proposals to divide Jerusalem”

c. “The Government of Israel flatly rejects the establishment of a Palestinian Arab state west of the Jordan river.

d. “The Jewish communities in Judea, Samaria and Gaza are the realization of Zionist values. Settlement of the land is a clear expression of the unassailable right of the Jewish people to the Land of Israel and constitutes an important asset in the defense of the vital interests of the State of Israel. The Likud will continue to strengthen and develop these communities and will prevent their uprooting.

3. Friedensangebote der islamischen und arabischen Nachbarländer werden von Israel immer wieder abgelehnt

Das Existenzrecht Israels wurde schon mehrfach anerkannt.

Durch die PLO/Fatah offiziell 1993 mit den Osloer Verträgen, die auch eine Besiedlung der besetzten Gebiete verbieten. Und dennoch ist die Anzahl der Siedler von 100.000 auf 750.000 angewachsen.

Anerkennung Israels 1982 durch die arabischen und islamischen Nachbarländer inklusive Iran als Mitglied des OIC:

https://press.un.org/en/2015/gapal1339.doc.htm

The peace initiative launched in Fez, Morocco, in 1982 by the League of Arab States was an important milestone, as it was the first time recognition of Israel was proposed and in which Arab States declared their acceptance of an independent State of Palestine along 1967 borders. The fourth Islamic Summit Conference in 1984 endorsed that initiative, and OIC members pledged to employ all means to implement it.

Oder 2002 bei einem arabischen Gipfel in Beirut:

http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/1844214.stm

2. Further calls upon Israel to affirm:...
c The acceptance of the establishment of a Sovereign Independent Palestinian State on the Palestinian territories occupied since the 4th of June 1967 in the West Bank and Gaza strip, with East Jerusalem as its capital.

3. Consequently, the Arab Countries affirm the following:
a. Consider the Arab-Israeli conflict ended, and enter into a peace agreement with Israel, and provide security for all the states of the region.
b. Establish normal relations with Israel in the context of this comprehensive peace

Und auch im aktuellen Konflikt hat der jordanische Außenminister noch am 30.09. 2024 vor laufender Kamera dieses Friedensangebot erneuert und Garantien für die Sicherheit Israels zugesichert:

https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/jordanian-fm-arab-world-willing-to-guarantee-israels-security-if-palestinian-state-established/

“The Israeli prime minister came here today and said that Israel is surrounded by those who want to destroy it,” Safadi said at a Friday press conference shortly after Netanyahu finished his speech at the UN General Assembly.

“We’re here — members of the Muslim-Arab committee, mandated by 57 Arab and Muslim countries — and I can tell you very unequivocally, all of us are willing to guarantee the security of Israel in the context of Israel ending the occupation and allowing for the emergence of a Palestinian state,” Safadi passionately argued...
We have no partner for peace in Israel, there is a partner for peace in the Arab world, and that’s why the international community needs to move.

Israel wendet immer und immer wieder die Methoden aus dem letzten Jahrhundert an, wie am Beispiel vom Libanon deutlich wird:

https://merip.org/1982/09/israel-in-lebanon-1975-1982/

Das Drehen an der Eskalationsspirale und die wahllose Tötung von Zivilisten:

I

srael kept tensions high by launching repeated attacks on Lebanese civilian targets in the south, particularly Shi‘i-inhabited areas. In what was just a harbinger of things to come, Israeli warplanes literally wiped out the small Shi‘i village of ‘Azziyya in November 1977, immediately prior to Sadat’s visit to Jerusalem, killing around 100 people and wounding scores more. There were no Joint Forces bases or units anywhere near the village when the attack occurred.
...
About 100 Palestinian guerrillas, the ostensible targets of the operation, were killed. In comparison, there were over 2,000 Lebanese and Palestinian civilian deaths. The invasion created over 200,000 refugees, dama-ged 82 villages and almost completely destroyed six more.

Die Sabotage von Friedensbemühungen durch militärische Eskalation

Israel kept up the pressure. Shortly before a committee of Arab foreign ministers began meeting in Beirut in June 1981 to discuss measures the Arab League might take to advance a Lebanese solution, the Begin government broke a period of calm in south Lebanon by renewing air, artillery and sea attacks against civilian targets there. The PLO retaliated with cross-border artillery attacks.

Erpressung einer Lösung mit Verweis auf tote Zivilisten für die die Gegenseite verantwortlich gemacht wird

The exchange of fire culminated with Israel’s aerial bombardment of Beirut on July 17, which killed and wounded over 1,000 people.
If the Lebanese would only expel the PLO, Begin proclaimed again, such misfortunes would not befall them.

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