In der letzten Woche ist es zu neuen Massen-Demonstrationen und gewalttätigen Ausschreitungen in Mali gekommen. Die richteten sich gegen die Unfähigkeit und Korruption der Regierung, aber - so jedenfalls Al-jazeera - auch gegen die Anwesenheit ausländischer Soldaten. Die deutschen Medien - das TV komplett - verweigerten nach meiner Beobachtung zu grossen Teilen die Berichterstattung.
In Mali ist neben der unter UN-Aufsicht stehenden Truppe "Minusma", darunter ca. 1000 Bundeswehr-Soldaten, auch Militär der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aktiv. Mali und das Nachbarland Niger haben aufgrund ihres Uranreichtums für die französische Atomwirtschaft strategische Bedeutung. Gleichzeitig gehören die Länder aber auch zu den allerärmsten des Globus und wird speziell der Nord-Niger durch radioaktive Abraumhalden des französischen Areva-Konzerns geplagt.
Diese Konstellation, verstärkt durch die Niederschlagung der Tuareg-Unabhängigkeitsbewegung 2012, erleichtert salafastischen Terrorgruppen die Anwerbung neuer Kämpfer. Die problematische Sicherheitslage und die schlechten ökonomischen und ökologischen Lebensbedingungen werden in nächster Zeit die Flüchtlingsbewegung aus diesem Teil Westafrikas weiter intensivieren..