FAZ schrieb am 18. August 2015 11:52
> Eine Darstellung der Rolle insbesondere der Türkei und Saudi-Arabiens
> ohne die Betrachtung der "Freien Welt" ist sachlich unmöglich.
>
Die Welt ist immer stärker vernetzt, das stimmt schon. Aber innerhalb
dieser Netzwerke gibt es durchaus sehr unterschiedliche Interessen,
auch INNERHALB nationaler Grenzen.
> Beide Länder sind regionale Führungsmächte - und Sie selber weisen
> diesen ja auch Rollen zu. Nur müssen Sie dann eben das ganze Bild
> aufmalen .. schon zu 9/11 ist Saudi-Arabien eher ominös gewesen - die
> meisten vorgeblichen Hijacker und der dunkle Mastermind kamen von da.
>
Zustimmung zu "ominös", meine Zweifel bezüglich "Mastermind". Über
die 9/11-Verschwörung wird man vermutlich noch in 100 Jahren
diskutieren.
> Die Türkei hat nicht erst jetzt, schon in den 1990er Jahren
> NATO-Manöver zur Vorbereitung von Kampfhandlungen gegen Kurden, auch
> auf dem Gebiet von Nachbarländern, genutzt.
>
Das wusste ich nicht, überrascht mich aber auch nicht.
> Beide könnten dies (und 1000 andere Dinge) nicht, wenn sie nicht in
> gewisser Weise eingebunden wären - in Strukturen weit jenseits des
> Nahen Ostens.
Das ist mir zu einseitig, die Vernetzung ist wechselseitig.
Es gibt durchaus auch eine starke Beeinflussung vom Nahen Osten in
den Westen. Saudi Arabien und Israel, z.B., möchten den Iran um
jeden Preis schwächen, ein Streit um die Hegemonialmacht in "Middle
East". In der Türkei gibt es großosmanische Fantasien und Ängste vor
einem freien, vereinigten Kurdistan mit Gebietsansprüchen gegenüber
der Türkei, etc.. Die Türken adaptieren sogar das in den USA so
ausufernde Lobbying, um die US-Politik in ihrem Sinne zu
beeinflussen. Auch die Kurden versuchen ihren Einfluss geltend zu
machen, haben aber keinen Staat, was nicht nur in dieser Frage
nachteilig ist. Etc., es ist verwickelt und oft unübersichtlich.
Unsere Positionen liegen aber nicht so weit auseinander, wie mir
scheint.
> Eine Darstellung der Rolle insbesondere der Türkei und Saudi-Arabiens
> ohne die Betrachtung der "Freien Welt" ist sachlich unmöglich.
>
Die Welt ist immer stärker vernetzt, das stimmt schon. Aber innerhalb
dieser Netzwerke gibt es durchaus sehr unterschiedliche Interessen,
auch INNERHALB nationaler Grenzen.
> Beide Länder sind regionale Führungsmächte - und Sie selber weisen
> diesen ja auch Rollen zu. Nur müssen Sie dann eben das ganze Bild
> aufmalen .. schon zu 9/11 ist Saudi-Arabien eher ominös gewesen - die
> meisten vorgeblichen Hijacker und der dunkle Mastermind kamen von da.
>
Zustimmung zu "ominös", meine Zweifel bezüglich "Mastermind". Über
die 9/11-Verschwörung wird man vermutlich noch in 100 Jahren
diskutieren.
> Die Türkei hat nicht erst jetzt, schon in den 1990er Jahren
> NATO-Manöver zur Vorbereitung von Kampfhandlungen gegen Kurden, auch
> auf dem Gebiet von Nachbarländern, genutzt.
>
Das wusste ich nicht, überrascht mich aber auch nicht.
> Beide könnten dies (und 1000 andere Dinge) nicht, wenn sie nicht in
> gewisser Weise eingebunden wären - in Strukturen weit jenseits des
> Nahen Ostens.
Das ist mir zu einseitig, die Vernetzung ist wechselseitig.
Es gibt durchaus auch eine starke Beeinflussung vom Nahen Osten in
den Westen. Saudi Arabien und Israel, z.B., möchten den Iran um
jeden Preis schwächen, ein Streit um die Hegemonialmacht in "Middle
East". In der Türkei gibt es großosmanische Fantasien und Ängste vor
einem freien, vereinigten Kurdistan mit Gebietsansprüchen gegenüber
der Türkei, etc.. Die Türken adaptieren sogar das in den USA so
ausufernde Lobbying, um die US-Politik in ihrem Sinne zu
beeinflussen. Auch die Kurden versuchen ihren Einfluss geltend zu
machen, haben aber keinen Staat, was nicht nur in dieser Frage
nachteilig ist. Etc., es ist verwickelt und oft unübersichtlich.
Unsere Positionen liegen aber nicht so weit auseinander, wie mir
scheint.