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  • Hope29

15 Beiträge seit 05.05.2019

Psychologie im dualen Weltbild

Der "Normalfall" ist die einseitige Kooperation, die seit mindestens 2000 Jahren, wahrscheinlich aber schon seit 10000 besteht, und vermutlich zum Etablieren der Zivilisation zuerst in Jericho notwendig war. Die an sich zwecklose Stadtmauer und der Übergang vom Rundhaus zum eckigen Haus sind ein deutlicher Hinweis darauf.

Einseitige Kooperation heisst, die destruktive Seite im Menschen kooperiert mit der konstruktiven Seite im Menschen, und durch die Synergie entsteht die Person. Die konstruktive Seite verdrängt dabei die Existenz der destruktiven Seite.

So konnten die für die Zivilisation notwendigen "guten" Eigenschaften des Menschen gefördert, und die "schlechten" Eigenschaften unterdrückt werden. Und genau darauf zielt alle konventionelle Erziehung ab: Die notwendige Verdrängung und Verleugnung der "dunklen" destruktiven Seite im Menschen.

Jeder Zwang erzeugt eine Gegenreaktion, in diesem Fall das Jahrtausende lange Wüten der Menschheit bei sich selbst, alles Folgen sowohl der einseitigen Kooperation mit der unterdrückten destruktiven Seite im Menschen, als auch der Radikalität der ihres Gegengewichts beraubten konstruktiven Seite im Menschen.
Hass ist Ausdruck dieser Radikalität und daher ein unnatürliches Gefühl. Ebenso das Schamgefühl, das dadurch entsteht, dass die "helle" Seite sich verantwortlich fühlen muss für Taten und Gedanken der verleugneten "dunklen" Seite. Was zur Folge hat, dass die "helle" Seite in diesem unlösbaren Konflikt mit sich selbst immer aggressiver wird.

Da die Erziehung einem Vorbild folgen muss, kann hier Jesus als wohl bedeutendster Träger der konventionellen Erziehung genannt werden. "Ich nehme alle Eure Sünden auf mich" bedeutet nichts anderes, als dass er sich als Abladeplatz für die "dunkle" bzw. destruktive Seite im Menschen anbietet. Ungewollt erfüllt auch Hitler diese Funktion.

Die synergetisch erzeugte Person des Menschen wird also gespeist aus zwei "Datenströmen", die von der konstruktiven Seite und der destruktiven Seite kommen. Durch die Erziehung wird jedoch der "dunkle" Datenstrom mehr oder weniger blockiert, der konventionell erzogene Mensch nutzt also nicht sein volles Potential.

Da das duale Weltbild die fatalen und folgenschweren Nebenwirkungen der konventionellen Erziehung aufdeckt, wird empfohlen, eine andere Erziehung anzuwenden. Die Zivilisation wurde erschaffen, Menschen können wieder in den ursprünglichen "Betriebsmodus" wechseln, so wie der Autor dieser Zeilen.
Dies birgt natürlich auch grosse Gefahren, die Person kann daran zerbrechen. Die Reduzierung der Gewalt unter den Menschen muss jedoch eine höhere Priorität haben.
Es sollten daher psychologische Verfahren entwickelt werden, mit denen Menschen der Übergang zum dualen "Betriebsmodus", also der Anerkennung ihrer ausgleichenden destruktiven Seite, erleichtert werden kann.

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