Also unter Muammar al-Gaddafi wurde das Land Libyen zu einem der korruptesten Staaten der Erde.
Das Land Libyen hat keine natürlichen Flüsse, sondern nur sog. Wadis. Das sind ausgetrocknete Flussläufe, wie nur nach ausgiebigen Regen Wasser führen.
Der Damm, der die Stadt schützen sollte, war aber nicht Zement erstellt, sondern einfach nur aufgeworfene Erde, die dann nach solch einem Regen keinerlei Schutz der Bevölkerung bot. Die wenigen Teile, bei denen wirklich Zement verwendet wurde, hielten den Wassermassen stand.
Da hatten sich wohl einige, noch unter Gaddafi mächtig die Taschen vollgemacht.
Schuld daran sei die unsichere Situation in der Region. Nach dem 2011 die Nato-Staaten mit Luftangriffen wesentlich zum Sturz Muammar Gaddafis beigetragen haben, ist das Land zwischen unterschiedlichen bewaffneten Fraktionen zerrissen, die sich immer wieder bekriegen. Derna war einige Jahre in der Hand lokaler Milizen, darunter zeitweise auch faschistisch-islamistischer Gruppen, und wird seit einigen Jahren von der „Nationalen Libyschen Armee“ kontrolliert.
Blödsinn. Als die NATO damals den Gaddafi angegriffen hatte, war der Osten und weite Teile seiner Seiner Regierung längst von Gaddafi abgefallen. Niemand trauten ihm noch eine Beruhigung oder Wiedererlangung seiner Macht zu. Nurnoch ein Gemetzel.
Der Staat Libyen war immer ein Retortenstaat aus den Landesteilen Tripolitanien, Kyrenaika und Fessan, in denen unterschiedliche Stämme und Volksgruppen das Sagen hatten.
Der Gaddafi konnte sich solange gut halten, wie er die Gewinne aus dem Öl verteilen konnte. Wie jede Dikatur, rutschte der Laden aber immer mehr in Korruption und Vorteilsnahme ab und hatte zuletzt eine sehr hohe Unterbeschäftigung bei den jungen Erwachsenen. Als dann noch die Öleinnahmen einbrachen, ging es (nicht nur in Libyen) los.
Westeuropa hatte schon lange seinen Frieden mit Bunga-Bunga-Gaddafi gemacht, der ja auch ein zuverlässiger Torwächter für Europa war.
Aber irgendwann war das Spiel einfach vorbei.
Nebenbei: Niemand hindert die lokalen Autoritäten und Bevölkerung daran, sich ordentlich zu organisieren. Es besteht daran aber nur wenig Interesse.