Also: Die Politiker in Polen sind demokratisch legitimiert. Die
angesprochenen deutschen Printmedien nicht, sie unterliegen keiner
politischen (und damit demokratischen!) Kontrolle, sondern sie werden
von Geschäftsinteressen gesteuert.
Wenn jetzt also die demokratisch legitimierten Politiker in Polen
Einfluß auf die Presse nehmen, so sorgen sie lediglich für mehr
Demokratie in der Medienlandschaft. So einfach ist das.
Polnische Politiker haben polnische Interessen zu vertreten, und wenn
polnische Interessen eben konservative Interessen sind (das wurde bei
der letzten Wahl so festgestellt) dann müssen eben konservative
Interessen vertreten werden. Alles andere ist undemokratisch.
Und daß die polnische Führung keine Auslandspresse unterstützen will,
die mit Kritik oder sogar Beleidigungen um sich wirft, sollte doch
eigentlich völlig normal sein: Auch hierzulande gibt niemand einer
Zeitung aus Nordkorea ein Interview, weil eben befürchtet wird, das
nordkoreanische Medien antikapitalistische Information verbreiten
könnten.
Und wenn die TAZ den derzeitigen Ministerpräsidenten Polens
beleidigt, dann beleidigt sie damit die Mehrheit des polnischen
Wahlvolks: Denn dieses Volk hat diesen Ministerpräsidenten
demokratisch gewählt.
Und dieses Gemecker von wegen Zensur und Einschränkung der
Pressefreiheit kann nicht verstehen: Der Wählerwille der Polen war
konservativ, also müssen Informationen verschwinden, die
anti-konservativ sind. Das ist Demokratie und die polnischen
Politiker setzen hier nur den Wählerwillen um.
Und daß beim staatlichen Rundfunk die alte Riege beim Machtwechsel
ausgetauscht wird, sollte man nicht anprangern, sondern als
funktionierende Demokratie loben: Wenn eine rechte Regierung gewählt
wird, und im Staatsrundfunk sitzen noch lauter Linke, dann müssen
diese Linken entfernt werden, weil sie Informationen verbreiten
wollen, die nicht dem Wählerwillen entsprechen. Es wurden ja
schließlich die Rechten gewählt. Bei der nächsten Wahl kann das ja
wieder ganz anders sein, dann werden vielleicht die Rechten wieder
gegen Linke ausgetauscht
Dieses weinerliche Rumgepienze, nur weil in Polen mal zufällig Leute
an die Macht gekommen sind, die die veröffentlichte Meinung ein
bißchen mehr am demokratisch ermittelten Volkswillen ausrichten, ist
mir unverständlich.
Daß Demokratie eben auch einer falschen Meinung zur Macht verhelfen
kann, ist einer ihrer zahllosen Fehler.
mfG, yossarian
angesprochenen deutschen Printmedien nicht, sie unterliegen keiner
politischen (und damit demokratischen!) Kontrolle, sondern sie werden
von Geschäftsinteressen gesteuert.
Wenn jetzt also die demokratisch legitimierten Politiker in Polen
Einfluß auf die Presse nehmen, so sorgen sie lediglich für mehr
Demokratie in der Medienlandschaft. So einfach ist das.
Polnische Politiker haben polnische Interessen zu vertreten, und wenn
polnische Interessen eben konservative Interessen sind (das wurde bei
der letzten Wahl so festgestellt) dann müssen eben konservative
Interessen vertreten werden. Alles andere ist undemokratisch.
Und daß die polnische Führung keine Auslandspresse unterstützen will,
die mit Kritik oder sogar Beleidigungen um sich wirft, sollte doch
eigentlich völlig normal sein: Auch hierzulande gibt niemand einer
Zeitung aus Nordkorea ein Interview, weil eben befürchtet wird, das
nordkoreanische Medien antikapitalistische Information verbreiten
könnten.
Und wenn die TAZ den derzeitigen Ministerpräsidenten Polens
beleidigt, dann beleidigt sie damit die Mehrheit des polnischen
Wahlvolks: Denn dieses Volk hat diesen Ministerpräsidenten
demokratisch gewählt.
Und dieses Gemecker von wegen Zensur und Einschränkung der
Pressefreiheit kann nicht verstehen: Der Wählerwille der Polen war
konservativ, also müssen Informationen verschwinden, die
anti-konservativ sind. Das ist Demokratie und die polnischen
Politiker setzen hier nur den Wählerwillen um.
Und daß beim staatlichen Rundfunk die alte Riege beim Machtwechsel
ausgetauscht wird, sollte man nicht anprangern, sondern als
funktionierende Demokratie loben: Wenn eine rechte Regierung gewählt
wird, und im Staatsrundfunk sitzen noch lauter Linke, dann müssen
diese Linken entfernt werden, weil sie Informationen verbreiten
wollen, die nicht dem Wählerwillen entsprechen. Es wurden ja
schließlich die Rechten gewählt. Bei der nächsten Wahl kann das ja
wieder ganz anders sein, dann werden vielleicht die Rechten wieder
gegen Linke ausgetauscht
Dieses weinerliche Rumgepienze, nur weil in Polen mal zufällig Leute
an die Macht gekommen sind, die die veröffentlichte Meinung ein
bißchen mehr am demokratisch ermittelten Volkswillen ausrichten, ist
mir unverständlich.
Daß Demokratie eben auch einer falschen Meinung zur Macht verhelfen
kann, ist einer ihrer zahllosen Fehler.
mfG, yossarian