RDaneelOliwaa schrieb am 18.03.2020 02:00:
bei den Toten lässt es sich nicht genau sagen, aber bei den Fallzahlen ernst/kritisch, die seit Tagen konstant bei 2! liegen, obwohl gestern 9 gestorben sind, merkt man, dass die Zahlen nicht ernst zu nehmen sind.
Wenn das Gesundheitsministerium sich weigert, Testdaten zu erfassen und zu veröffentlichen, kann man auch den Rest vergessen. Allerdings haben auch die Schweiz oder Norwegen ziemlich niedrige Todesfallzahlen. Es muss also nicht heißen, dass sie total falsch sind, sicher aber, dass man Kontrolle über die veröffentlichten Zahlen behalten möchte - für alle Fälle.
Ich sehe das Problem aus eigener Erfahrung aus der Klinik eher an einer anderen Stelle:
Die PCR zum Nachweis von Covid19 ist teuer (ca. 200 Euro/Test nach meinem aktuellen Wissensstand). Die Kosten für den Test muss der verordnende Arzt/die Klinik selber zahlen. Daher galt bis vor ein paar Tagen (zumindest bei uns von der Geschäftsführung vorgegeben) die Regel, dass eine Testung nur erfolgen soll, wenn die Symptomatik eine entsprechende Infektion vermuten lässt UND ein Kontakt zu einem positiven Coid19-Patienten oder einem als Verdachtsfall eingestuften Menschen oder ein kürzlicher Aufenthalt in einem als Risikogebiet eingestuftem Gebiet stattgefunden hat. Lag keines der "oder-Kriterien" vor, sollte trotz klinischem Verdacht, keine Testung erfolgen.
Da ich vermute, dass wir nicht die einzigen waren, die nach diesem Schema getestet haben und der jetzt klar gewordenen Tatsache, dass die Definition der Risikogebiete immer der tatsächlichen Situation um 1 bis 2 Wochen hinterher hinkte und der Test mittels Rachenabstrich/Mundspülwasseruntersuchung nur im Anfangsstadium der Erkrankung zu positiven Resultaten führt ist anzunehmen, dass viele Infizierte nicht oder zu spät für ein positives Testergebnis getestet wurden.
Die Meldung positiver Testergebnisse erfolgt über mehrere Wege an das Gesundheitsamt: vom untersuchenden Labor und vom Arzt. Dass dort Fälle "hinten runter gefallen" sind, halte ich für nicht wahrscheinlich.