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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

EZB-Geldschwemme dient nicht Inflationsziel, sondern Aufblähen d. Vermögenswerte

Inflation könnte man politisch sehr viel einfacher und direkter steuern, z. B. durch Extensivierung und Verteuerung der Lebensmittelsproduktion, durch höhere Verbrauchssteuern u. ä. . Die Berechnung der Preissteigerungsrate ist zudem - z. B. durch die Unterbewertung von Wohnungskosten (Kauf u. Miete) - höchst fragwürdig.

Fazit 1: Es ist unsinnig, davon zu fabulieren, dass die EZB Billionen in den Markt schiesst, um gemäss klassischer Wirtschaftstheorie eine Inflationsrate von 2 % zu erreichen.

Tatsächlich aber würde die dauerhafte Einstellung des Ankaufprogramms oder das kleinste Zucken an der Zinsschraube seitens der EZB die aufgeblähten Immobilien- und Aktienmärkte unter Druck zu setzen, was aus der Sicht der Mehrheit der Bevölkerung allerdings sehr wünschenswert wäre. Würde es aber zu einer ruckartigen Erhöhung des Leitzinses kommen, wäre ein Crash unabweislich, was wiederum für uns alle nicht so schön wäre.

Fazit 2: Vermögenssteuer ist gut und richtig. Die Frage ist, ob sich im globalisierten Finanzmarkt für die Superreichen nicht schon zu viele Ausweichmöglichkeiten auftun. Ein moderates Zinserhöhungsprogramm der EZB wäre wohl wirksamer. Spekulanten würde man einen Grossteil ihres Spielgeldes entziehen, die Luft aus den Vermögensblasen könnte langsam entweichen. Der Gefahr eines merklichen Preisanstiegs, der vor allem Bezieher von Transfereinkommen und prekär Beschäftigte unterliegen, könnte reduziert werden. Die Volkswirtschaft insgesamt sich konsolidieren.

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