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  • Wetschky

389 Beiträge seit 22.07.2020

Re: Geld ist ein Algorithmus im Kopf

Feuerwurst schrieb am 08.02.2021 08:54:

Geld ist ein Mem, eine Fantasie, die außerhalb der Köpfe des Menschen nicht existiert und dennoch menschliches Verhalten mehr determiniert als Moral oder Sexualtrieb.

Aber wenn Geld nur ein Mem in unseren Köpfen ist, dann ist auch an uns, Geld so zu designen, dass es unser Verhalten positiv beeinflusst.

Einfach gesagt: Das vorherrschende Geldmem ist aus dem Tieropfer der alten Griechen entstanden und hat sich über den ewigen Schuldkomplex der Christen hin zum Finanzkapitalismus entwickelt. Geldschulden entsprechen dem hündischen Schuldkomplex, der irgendwie als "Erbsünde" in uns Menschen steckt. Deshalb besteht Geld immer aus Schuld. Alles Vermögen und jedes existierende Geld wird aus Schulden geschöpft. Allein deshalb sind die Menschen bereit, sich für etwas Geld versklaven und ausbeuten zu lassen. Wir akzeptieren es sogar als naturgegebenen "Fakt".

Wer allerdings einmal begriffen hat, dass Geld physisch überhaupt nicht existiert, dass es eine Fantasie ist oder bestenfalls eine metaphysische Maßeinheit für Information über den Wert, den wir mehr oder weniger willkürlich Gütern und Dienstleistungen geben, der wird auch begreifen, dass Geld mit Schuld und Schulden nichts zu tun haben muss. Der wird vor allem auch begreifen, dass Geld sich gar nicht von alleine vermehren kann und dass daher jegliche Form der "Investition" im Schuldgeldsystem nichts weiter ist als eine abstrakte Versklavung von Mensch, Tier und Natur.

Es wäre ohne weiteres möglich, eine schuldenfreies Geldsystem zu "designen", gerade in Zeiten von IT und künstlicher Intelligenz. Nur: zu Ende gedacht gäbe es dann auch keine Banken mehr, keine Steuern, kaum noch aufgeblähte Verwaltungsapparate, keine Steuerberater, kaum noch Wirtschaftsanwälte, und wir könnten auf Politiker jenseits reiner Verwaltungsarbeiten weitgehend verzichten und schlimmer noch: Reichtum bedeutete keine Macht mehr! Diese ganzen schönen genital gesteuerten menschlichen Eitelkeiten, die der Kapitalismus zu bedienen vermag, fielen auf einmal weg. Das würde zwar eine wesentlich gesündere, weisere und entwickeltere Menschheit hervorbringen, es würde eine wirklich nachhaltige Wirtschaftsweise ermöglichen, aber was fürchtet der Geisteskranke mehr als seine Genesung? Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Es ist eine evolutive und spirituelle Aufgabe, unser Geldsystem inkl. unseres narzisstischen Schuldkomplexes zu überwinden. Ich wünsche uns viel Erfolg dabei, sehe aber nur verschwendetes Potential um mich herum. Konstruktiv sein kann nur, wer erst einmal seine eigenen Gedankengebäude und Meme demontiert in Form eines aktiven Perspektivismus jenseits von Ego und Eitelkeit.

+++

Das kann ich nur unterschreiben!

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