Hallo,
multics schrieb am 08.10.2021 21:51:
Da geht alles mögliche rein. Wieviele bereits immunisiert sind, Verhalten der Menschen, Massnahmen, Seasonalität, Virus mutiert (über längere Zeit) ... usw.
Bei behüllten Viren liegt eine Fettschicht um die Erbinformation (egal ob RNA oder DNA), die diese vor der Umwelt schützt. Das kann diese aber nur wenn sie auch feucht ist. Dafür ist also Flüssigwasser am Virus notwendig. Steigt die Evaporation, der Verdunstungsterm der nicht Transpiration ist, zu stark an trocknet diese Schutzschicht zu schnell aus und dann wird der Virus inaktiv und bleibt es auch. Das wurde für SARS-CoV-2 von Hendrick Streeck nachgewiesen und das Verhalten kennt man auch von anderen saisalen Viren. Die Evaporation geht ungefähr mit der Taupunktdifferenz in die Höhe. Das ist die Temperaturdifferenz von der realen Lufttemperatur zum Taupunkt, also der Temperatur bei der das Wasser in der Luft auskondensieren würde.
In unserer Klimazone hat die Evaporation in den Monaten Dezember, Januar und Februar ein Minimum mit IIRC um die 20 mm/Monat. Das Maximum der Evaporation liegt im Sommer. Daher findet man bei der saisonalen Influenza die Aktivität erst nach der Kalenderwoche KW 40 und diese endet dann vor der KW 20 im Folgejahr. hCoV wie hCoV-2019, welches aus Marketingzwecken zu SARS-CoV-2 umbenannt wurde, verhalten sich relativ ähnlich, sind aber etwas weniger „wetterfühlig“ als die saisonale Influenza. In den Saisonberichten der Arbeitgemeinschaft Influenza (AGI) der RKI findet man dazu die Daten der jeweiligen Saisonen für Influenza-, RS- und Ardenoviren. Die Coronaviren werden erst April diesen Jahres (2021) miterfasst.
Wenn der R Wert bei höherer Impfquote klar niedriger wäre, gäbe es ja keine Länder in denen trotz höherer Impfquote die Inzidenzen gestiegen waren/sind.
Der saisonale Effekt ist nicht so klein. Der kann durchaus einiges veranstalten. Und dazu kann eine ggf. vorhandene Schutzwirkung der Injektionen bei Schutzquoten von unter 100% definitiv kein Nullprodukt erzeugen. Und nur dann wäre die Kurve von saisonalen Viren wirklich platt. Alles ungleich Null oszilliert in gemäßigten und borealen Klimata stark mit der Jahreszeit.
Die Virusmodelle haben ja auch alle mehr oder weniger versagt. Gab ja ohne Ende falsche Prognosen von unseren Supermodellierern. Liegt eben genau daran, dass es quasi unmöglich ist f() immer wieder neu richtig zu bestimmen.
Also das RKI hat da so ein kurzes Blättchen rausgegeben. Da waren die Modelle mit 3x2=6 Szenarien durchgerechnet.
Keine Saisonalität
Geringe Saisonalität
Starke Saisonalität
und das dann malgenommen mit
Keine Grundimmunität
30% Grundimmunität
Veröffentlicht wurde nur das Ergebnis von Keine Saisonalität und keine Grundimmunität. Schon damals war mir als Meteorologe klar: Die 4 Szenarien mit keiner oder geringer Saisonalität können gar nicht eintreten. Es musste ein Szenarion mit starker Saisonalität eintreten. Bzgl. der Grundimmunität kann ich erst mal von meinen Fachbereich aus keine Angaben machen. Dr. Osten hat in seinem Podcast aber recht früh von einer Kreuzreaktivität und damit mglw. Grundimmunität von rund 30% geredet. Aber einige andere Mediziner haben damals schon sehr viel höheren Werten vermutet.
Schon allein, dass ohne Massnahmen, ein Virus sich exponentiell ausbreitet über längere Zeit, ist realitätsfern. Im Labor mag das so sein, aber in der Praxis eben nicht.
Das ist auch im Labor nicht so. Bei spätestens 100% ist Schluss und die Funktion die das näherungsweise beschreibt heißt Gompertz-Funktion. Man kann das aber auch als eine Integralgleichung darstellen und z.B. mit einem einfachen Einschrittverfahren durchlaufen lassen. Da hat man eine allgemeine Potenz oder diese umgeschrieben als E-Funktion und multipliziert diese mit einem Vorfaktor der die Immunität beschreibt und ein Integral über alle (überlebenden) Infizierten ist. Das habe ich im letzten Jahrtausend mal programmiert und das ist lange her. Daher habe ich vielleicht schon Fehler in der Datenspeicherung.
Keep Calm and COVID on