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  • serendipity (1)

989 Beiträge seit 24.09.2019

Die Lieferdienste kassieren bis zu 30% Provision von den Restaurants

Das bedeutet, bei einer Bestellung von 30,-, die von Lieferando-Radlern zur Wohnungstür gebracht wird, zahlt der belieferte Haushalt max. 3,50 aber das Restaurant zahlt dafür 9,- an Lieferando.
So stehen auch manche Restaurants vor der Frage, wovon sie ihre Mieten bezahlen sollen, denn Lieferando untersagt ihnen, die Preise für gelieferte Gerichte entsprechend anzuheben.
Laut Tagesspiegel sehen kleinere Restaurants, die sich einen eigenen Lieferservice nicht leisten können, oft keinen anderen Ausweg als bei der Qualität der Zutaten ihrer Gerichte zu sparen (und vermutlich auch bei den Löhnen ihrer Mitarbeiter, denke ich).

Neben dem Eingriff in die Preisgestaltung kann auch der Datenzugriff der Lieferdienste für Restaurants fatal sein, denn sie behalten auch alle Daten über die Gerichte der Restaurants.
"Tatsächlich hat beispielsweise der Lieferdienst Deliveroo das bereits genutzt und in London eigene Großküchen aufgebaut, in denen die beliebtesten Gerichte in Containern zubereitet und anschließen ausgeliefert wurden. Auch Amazon hat Algorithmen entwickelt, die aus solchen Daten berechnen, auf welche Gerichte die Kunden wann Appetit haben. „Das heißt, mit Hilfe der Daten könnte den Restaurants sogar die gesamte Wertschöpfung entzogen werden“(...)"
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/lieferando-und-wolt-in-der-kritik-wie-essens-lieferdienste-von-der-not-der-restaurants-profitieren/26751120.html

Das heißt, die Lieferdienste können letztendlich zu der Entwicklung beitragen, dass kleine, persönlich geführte Restaurants (wie schon bisher die Fachgeschäfte, viele Handwerker usw.) vom Markt verdrängt werden und ihre Mitarbeiter sich dann stupide Jobs in Großküchen suchen müssen.

Ist die Bequemlichkeit des Lieferangebots das wirklich wert?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.11.2021 15:05).

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