Wir wissen seit Keynes, dass der Staat der Wirtschaft aus einer Krise heraushelfen muss, koste es was es wolle. Der Letzte, der etwas anderes probiert hat, war Heinrich Brüning, Reichskanzler in der Endphase der Weimarer Republik, mit den bekannten Folgen. Handelt man so wie unser Finanzminister geht es ab in die Depression und dort nicht mehr heraus.
Aber es ist noch schlimmer: In den hoch entwickelten Industrieländern gibt es Wirtschaftswachstum nur noch dann, wenn dies der Staat durch eine jährliche Neu- und Höherverschuldung induziert. Ganz einfach, weil nach den privaten Haushalten nun auch die Unternehmen Nettosparer geworden sind und das Wirtschaftswachstumsmodell Handelsüberschüsse nicht beliebig steigerbar ist. Die Staatsverschuldungen werden also nur einen Weg kennen: nach oben. Und zurückbezahlt können sie deshalb auch nicht mehr.
Das ist aber kein Problem, wenn die Zentralbank die Staatsanleihen so aufkauft, dass die Zinsen dafür in einem verträglichen Rahmen bleiben. Am besten so wie in der Vergangenheit in Deutschland bei null Prozent. Tut die Zentralbank das nicht, dann werden eben auch für die Zinszahlungen neue Kredite aufgenommen. Der Nennwert der Anleihen wird niemals zurückbezahlt, sondern bei Fälligkeit bis in alle Ewigkeit durch die Ausgabe von neuen Anleihen revolviert.