Man wird ja mal fragen dürfen. Denn Assange war ja lange Zeit beim Mainstream gern gesehener Gast und sein Wirken wurde gut geheißen. "Am 24. Dezember 2010 erklärte die Tageszeitung Le Monde Assange zum „Mann des Jahres“ und widmete ihm die Titelseite.", so Wikipedia. Wie man dort sieht, wurde er bis 2011 mit hochwertigen Preisen bedacht und dann reißt es plötzlich ab, 2014 noch einer von den Reportern ohne Grenzen und dann ist Schluss.
Gerade ab da konnte Assange nichts mehr tun. Dass er jetzt überwiegend verurteilt wird, liegt daran, dass das, für was er früher gelobt wurde, plötzlich verurteilt wird. Dieselbe Sache wird heute also anders gesehen als damals und warum? Nun, die NSA setzt die Maßstäbe. Der ertappte Verbrecher bestimmt über Gut und Böse. Das ist die Erklärung.
War das Landesverrat, was Assange tat? Jedermann wird dem Staat gewisse Rechte auf Geheimhaltung zubilligen, wenn es um militärische Angelegenheiten geht. WikiLeaks hat mehrfach interne Dokumente der US-Armee veröffentlicht, unter anderem zu den Kriegen in Afghanistan und Irak. Es geht also nicht um Landesverteidigung, sondern um Verletzung der Menschenrechte in einem völkerrechtswidrigen Krieg. Und, hat die Öffentlichkeit ein Recht, das zu erfahren? Ich bin mal gespannt, ob jemand dagegen argumentiert.
So wurde das immer von der Öffentlichkeit gesehen, unter anderem weil Obama Whistleblower ausdrücklich ermutigt hatte. Was ich sagen will: die zwei Damen vertreten die absolute Mehrheitsmeinung, zumindest früherer Tage. Die weigern sich, wenn die NSA alle Maßstäbe umdefinieren will. Und alle anderen? Sehen weg.
Es wird immer schwerer, eine Begründung für die Nichtwahl der Linkspartei zu finden. Spart euch die Mühe und macht da euer Kreuz.
Gruß Artur