Eigentlich ist "radikale Diplomatie" genau das, was wir jetzt benötigen...
Radikal, von lat "Radix", Wurzel, meint eigentlich, sich mit einem Problem/Thema von der "Wurzel her", also mit der Perspektive auf Ursachen, Auslöser und Vorgeschichte zu beschäftigen, was mMn hier genau das richtige wäre.
"Radikal" wird leider häufig mit "extrem" bzw "extremistisch" verwechselt bzw. wurde so seit min dem 1960ern geframt...
Eine Diplomatie, die Rücksicht auf die Ursachen und die Vorgeschichte des aktuellen Teilkonflikts nimmt und daraus versucht, eine Lösung für die zu Grunde liegenden Probleme zu finden (also "radikal"), wäre mMn nach genau das richtige.
Wird aber nicht passieren...
Aktuell betreiben wir eher eine "extremistische Diplomatie", die auf Entmenschlichung des "Gegners" hinaus läuft, auf "wir sind die Guten" und "die anderen sind die Bösen" basiert, auf "wir machen Russland fertig" und auf die Ignoranz der letzten 30 Jahre europäische Geschichte...