Könntest du das dann bitte auch mal ganz klar voneinander trennen, bevor du den Diskurs hier vollends auf das falsche Gleis schickst?
Der Mensch arbeitet naturgemäß immer. Es sei denn er wäre wirklich krank.
Er arbeitet, um sich in seinem subjektiven sozialen Umfeld spiegeln zu können, um sich in ihm einzubringen. Er arbeit 'reproduktiv' (obwohl ich den Ausdruck nicht mag). Die so verpönte 'Muße' ist notwendige Reproduktion, zur Erholung, zur Rekapitulation, zur Reflektion, zur Kreativität. Der Mensch wird nicht aufhören zu gestalten, genausowenig, wie er aufhören kann zu denken.
Dem Menschen und Bürger wird "eingepflanzt", Arbeit hätte Lohnarbeit zu sein. Alles andere wäre Faulheit. Inzwischen identifiziert sich der Mensch in unserer kapitalistischen Begriffswelt tatsächlich vorrangig über seine dort errungenen Statussymbole und Hirarchien. Wer mehr konsumieren darf und kann, steigt im Ansehen, Sozialkompetenz tritt in den Hintergrund und wird regelrecht umdefiniert: "Sozial ist, was Arbeit schafft..." (INSM)
Sollte der Mensch dann von dieser kapitalistischen Verwertungsmaschinerie der Lohnarbeit wieder ausgespuckt werden, verliert er nicht nur seine pekuniäre Existenzberechtigung, sondern steht somit auch erstmal vor dem eigenen sozialen Nichts innerhalb dieser Gesellschaft, durch die er sich mit all seinen Statussymbolik selbst definiert hat (Kognitive Dissonanz).
Deshalb: Abeit ist NICHT gleich Lohnarbeit.
Man kann wohl aus der Not heraus einen zusätzlichen synergetischen sozialen Sinn in der Lohnarbeit sehen, indem man Leidensgenossen der Ausbeuterei in ihr zu finden sucht. Aber einen grundlegenden gemeinschaftlich sozialen Aspekt dort hinein zu interpretieren, ist genauso krampfhaft vordergründig und widersinnig, wie der Glaube an den eigenen Lottogewinn, oder wie das Argument, der Mensch bräuchte einen durch diese Lohnarbeit erst ermöglichten Tages- und Lebensrythmus, den er sonst nicht selber zu finden in der Lage wäre.