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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Beißt sich

Wenn du den aus deiner Sicht wohl unabdingbaren Kollektivismus und die Solidarität unter Auflösung des Individualismus als maßgeblich für das "Linkssein" verortest, dann beißt sich das aber mit der von allen sich selbst "links" bezeichnenden oder von "rechts" abgrenzenden (dann auch inkl. CSU) betriebenen Identitätspolitik, die uns tagein, tagaus als progressiv und damit eben "links" verkauft wird.
Was ist denn individualistischer und egoistischer als die Forderung nach kompletter Selbstentfaltung der eigenen Persönlichkeit abseits jeglichen gesellschaftlichen Zwanges? Also von der geschlechtlichen Identität über die eigene Sexualität bis hin zur "geistigen Selbstfindung" und Religionsfreiheit?! Da wollen wir ja stets die gesellschaftlichen Einschränkungen und die sich aus "Solidarität" und "Rücksichtnahme auf die Gesamtbevölkerung" ergebenden Grenzen niederreißen, auf das jeder völlig frei und ohne Verantwortlichkeit sich selbst, seine Ideen und Konzepte, seine Persönlichkeit, etc. ausleben und entfalten kann.
Somit musst du dich als "Verteidiger des Linken" schon entscheiden, ob sich nun alles dem Kollektiv und dem Wohl der Gemeinschaft unterzuordnen hat, oder eben jeder nur für sich frei und uneingeschränkt sein soll. Beides gleichzeitig funktioniert nicht, und die jetzt schon zu erwartende Doppelmoral, dass es ja ganz verschiedene Sachverhalte wären und es immer auf die Situation ankommt, ist an Beliebigkeit nicht zu überbieten und erinnert mehr an ausbeuterische Scheinargumentation als an durchdachte linke Logik.

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