Ansicht umschalten
Avatar von Oberbuergermeister
  • Oberbuergermeister

132 Beiträge seit 29.10.2002

Nutzen und Kosten den Krieges

Aber trotzdem hat die Partei was gegen diesen Krieg und gegen die Kosten, die er der Nation aufbürdet: Hier ist "nicht der Krieg, sondern sein unzureichender Ertrag für die deutsche Sache, welche auch immer, das Problem"

So ist es. Ist es jemals anders gewesen?

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts waren Kriege selbstverständlich, eben weil sie als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" (Clausewitz) gesehen wurden.

In der Exhortatio vom 28. Juli 1915 bezeichnete der Papst den Ersten Weltkrieg als „grauenhaft nutzlose (sic!) Schlächterei“.

1940 nach dem Fall von Paris jubelte das deutsche Volk. Erst bei Stalingrad wurde die Mehrzahl nachdenklich.

Noch heute ist USA-Staatsdoktrin, dass die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki (und der Tod zehntausender Zivilisten) im Sinne einer Kosten-Nutzen-Rechnung notwendig waren.

Klar gibt es Pazifisten und diese Haltung ist ehrenvoll. Der Pazifismus ist aber erst erstarkt, als die Kosten-Nutzen-Rechnungen der Generalstäbe im 1. Weltkrieg nicht aufgingen. Und ja, gerade angesichts der Atombombe werden solche Kosten-Nutzen-Rechnungen immer zweifelhafter und eine pazifistische Grundhaltung immer verständlicher.

Jeder, der sich auf ein moralisches Ross setzt und Kosten-Nutzen-Rechnungen bei Kriegen verneint, sollte dann aber auch konsequenterweise doppelte Standards vermeiden: Wenn Russland, die AFD und wer auch immer aus der "Welt der Dunkelheit" das nicht darf, dann auch nicht die NATO, die BRD, die Grünen oder andere aus der "Welt des Lichts".

Bewerten
- +
Ansicht umschalten