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  • Einheizgreis

mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2010

Divide et impera

Das Spiel ist so alt wie die Politik ansich.

Damit eine kleine Gruppe von Menschen über eine viel größere Gruppe von Menschen herrschen kann, muss die kleine Gruppe die größere Gruppe in mindestens zwei weitere Gruppen spalten, die dann gegeneinander ausgespiet und aufgehetzt werden können.

Tatsächlich profitieren gerade mal 10% der Menschen in einem Land von den politisch etablierten Spielregeln und trotzdem können die 90% die Spielregeln nicht ändern. Und das, weil diese 90% gespalten sind:
Rechts gegen Links
Blue Collar gegen Whith Collar
Männer gegen Frauen
oder auch gerne Religion, Hautfarbe, Auto, Sexualität usw.

Das Spiel funktioniert, weil sich Menschen nach wie vor als zu einer Gruppe zugehörig fühlen möchten. Linke glauben, dass sie besser seien als die Rechten, weil sie z.B. alle Menschen für gleich halten, was aber genau den inneren Widerspruch aufdeckt - denn wenn sich ein Linker für besser als der Rechte hält, dann bedeutet das eben genau eines: Die angebliche Gleichheit ist eine leere Worthülse, real gelebt wird genau die Hirarchie, die sie bei den Rechten kritisieren. Und ja, auch bei jeder linken Partei gibt es Hirarchien, auch im sozialistischen Betrieb in der DDR gab es Hirarchien - alle Menschen sind gleich, nur mache eben gleicher...

Und natürlich darf sich "die Mitte" dann auch noch "Rechts" wie "Links" überlegen fühlen - auch das hilft den 10% ihre Macht zu erhalten. Je besser die 90% gespaltet werden, desto sicherer die Macht der 10%.

"Wer führen will muss dienen lernen" - ein vielleicht nicht ganz so bekannter und beliebter Spruch, der aber ganz wesentlich den Unterschied ausmacht. Der Chef, der seinen Mitarbeitern dient, das heißt, sich um deren Probleme kümmert, wird sowohl von seinem Team geachtet und respektiert, als auch von seinem eigenen Vorgesetzten, weil das Team eines solchen Chefs gute Arbeit leistet. Das Problem ist, dass viele Menschen aus den falschen Gründen Chef werden wollen - Status, Geld, Macht brauchen, um Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Kurz gesagt: Nicht Hirarchien sind das Problem, sondern deren personelle Besetzung.

Wer heute noch an Rechts, Links und Mitte festhält, der lebt die Ideologie der Spaltung - und egal wie gut er sich persönlich dabei fühlt, real sorgt er dafür, dass eine sehr kleine Minderheit über und gegen die Interessen der Mehrheit regiert.

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