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  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

In der Linkspartei gibt es durchaus viele Strömungen - aber keine Libertären...

Was auch daran liegt, dass Libertäre das Pseudodemokratische Parteiensystem in Deutschland meist ablehnen - und sich eher nicht in irgendwelchen politischen Parteien organisieren und betätigen, sondern außerhalb. Was auch damit zusammenhängt, dass sie den Staat an sich eher komplett ablehnen. Und so wenig Regierung haben wollen wie möglich. Die Rechtslibertären findet man so auch nur am Rande der FDP und nur selten, wenn überhaupt - sondern z.B. eher in Davos beim "Weltwirtschaftsforum" oder bei den Bilderberg-Konferenzen oder bei der Lobbyarbeit vor den Parlamenten, weil sie über derartige Treffen "zwischen Politik und Wirtschaft" eben meist einfach mehr bewegen können als über irgendwelche "Parteiarbeit". Ein vergessenes, schwarzes Köfferchen, an welchem sich ein Parteigeneralsekretär sich das Schienbein stieß, das soll schon manch ein Wunder bewirkt haben. Zumindest hat so ein von einem "Ehrenmann" vergessenes Köfferchen die ein oder andere Parteikasse gut gefüllt.

Im Gegensatz zu den eher dezenten Rechtslibertären aus der Lobby findet man die linkslibertären dann ebenfalls eher nicht in irgendwelchen politischen Parteien findet (die sie meist auch komplett ablehnen...), sondern z.B. in freien/anarchosyndikalistischen Gewerkschaften wie der FAU oder in kleinen Gruppen, die sich z.B. in linken Projekten/Buchläden oder irgendwo im Hinterzimmer einer politischen Kneipe treffen. Denn die libertären lehnen eben nun mal vor allem direkten Zwang für das Individuum durch eine Staat oder eine Partei oder eine Regierung schlicht ab. Was aber wiederum auch genau das ist, was die LINKE gern mal fordert. Also sind die linkslibertären eher selten in der Partei organisiert.

Von daher ist die Bezeichnung "Libertäre" für Teile der Linken meiner Meinung nach eher... unglücklich bis unpassend. Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Perspektive betrachten - aber das, was ich bisher bei der Linkspartei so gesehen habe, das war wirklich alles andere als Linkslibertär. Das war eigentlich ziemlich durchweg ziemlich "staatstragend" und "staatsorientiert" und letztendlich doch ziemlich autoritär ausgerichtet, mit Regeln von Oben für Alle. Aber eben nicht syndikalistisch/anarchistisch geprägt und auch nicht letztendlich wirklich freiheitlich. Was genau das wäre, was eine linkslibertäre Strömung aus macht.

Und nein, irgendwelche höchst woken Forderungen in den Raum zu werfen, für eine "offen queerfeministische, antipatriarchaische Politik" zu stehen und "Antirassismus" zu propagieren und dabei an jeder Ecke einen "Rassisten" zu verorten und jenem aufgrund seiner abscheulichen Gesinnung am besten gleich noch das Wort verbieten zu wollen, weil eben "Rassismus nicht sein darf" - das macht noch lange keinen Linkslibertären - ganz im Gegenteil. Auch die pauschale und und bedingungslose Parteinahme für Unterdrückte, Migranten, Geflüchtete (die man bewusst nicht mehr Flüchtlinge nennt...), anerkannte Asylbewerber Migranten (die man bewusst nicht mehr Asylanten nennt) hat überhaupt nichts mit linkslibertären Einstellungen zu tun. Ganz im Gegenteil.

Und die Art und Weise, in der hier der Begriff "Libertäre" im Artikel gebraucht wird, der erinner mich doch sehr an die frühen Satanisten - oder vielmehr das, was die meist gläubigen und frommen Mitmenschen - aufrichtige Christen - vor nicht allzu lange Zeit von Satanisten meist so angenommen haben. Nämlich dass sie sich nun eben nicht Jesus und JHVH und der jungfräulichen Maria, sondern fortan nun Satan und seinen Dämonen unterwerfen und nun eben ihn anbeten und ihm ewige Gefolgschaft schwören würden. Doch tatsächlich lag auch schon damals nichts einem echten Satanisten näher als auch selbst dem allerobersten Herrn der Hölle mal eben gepflegt den Mittelfinger zu zeigen und ihm ein fröhliches "FU - lieber hier und jetzt qualvoll auf der Erde oder sonstwo zu sterben und für alle Zeiten im NICHTS zu verschwinden als unter auch nur irgendwem zu Dienen! Wenn es für mich einen Gott gibt, dann bin das ICH SELBST!" zuzurufen.
Was dann schnell den geistigen Horizont der meisten gut christlichen Mitmenschen deutlich überstiegen hat. Und nicht viel anders kommt mir das mit den "Libertären in der Linkspartei" hier im Artikel vor.

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